Ein Auslandspraktikum ist mehr als nur ein berufliches Abenteuer in fremden Gefilden. Es ist eine einzigartige Möglichkeit, fachliche Fähigkeiten zu erweitern, interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln und die Welt durch die Linse des Arbeitslebens zu erleben. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Facetten eines Auslandspraktikums erkunden und seine Bedeutung für die berufliche Entwicklung und persönliche Bereicherung beleuchten.
Praktikum: Raus in die Welt
Ein Auslandspraktikum kann bei einer Bewerbung das Ass im Ärmel sein. Eine fremde Sprache wird gelernt und gefördert und gleichzeitig findet ein interkultureller Austausch statt. Jedoch ist wichtig, wann und wo das Praktikum gemacht wird.
Viele Studenten, die schon ein win Praktikum im Ausland absolviert haben, berichten, dass sie viel offener geworden sind oder dass das Praktikum ihre Karriere nach dem Studium gepusht hat.
Werzum Praktikum ins Ausland geht, profitiert – ob vom interkulturellen Austausch, persönlich oder auch beruflich. Die andere Kultur beeinflusst den Reisenden beim Praktikum, vielleicht zuerst nur unbewusst, aber die Erfahrung beeinflusst merklich. Auf diese Erfahrung legen Arbeitgeber inzwischen großen Wert – allein, weil die Praktikanten vom Praktikum mit guten bis sehr guten Sprachkenntnissen wiederkommen.
Praktikum in Zeiten der Globalisierung
Ein Praktikum in der Ferne wird sogar noch lieber gesehen als ein Auslandssemester an einer Hochschule. Die Personaler empfehlen für einen Auslandsaufenthalt mit Praktikum übrigens die USA, Asien und Osteuropa. Englisch gilt dabei als die Geschäftssprache.
Ideal sei ein Praktikum während des Studium und / oder nachdem man schon seine ersten beruflichen Erfahrungen im Praktikum in Deutschland gesammelt hat. „Die Unternehmen schauen bei der Auswahl der Stipendiaten sehr genau auf bereits absolvierte Praktika“, sagt Marc-Philipp Unger, Leiter des Hochschulmanagements beim Finanzdienstleister MLP in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin ‚Junge Karriere‘ im Januar 2009. Er koordiniert die Praktikumsinitiative „Join the best“.
Ohne Studentenstatus in vielen Ländern kein Praktikum möglich
Diplom- oder Magisterstudenten wird geraten, nach dem Grundstudium ins Ausland zu gehen. Bachelor-Studenten können etwa ab dem dritten Semester ins Ausland und ein Praktikum absolvieren. Experten raten allerdings vom Praktikum nach dem Studium ab. Problematisch sei es auch für Bachelor-Studenten, die die Zeit bis zum Masterstudium überbrücken wollen.
„Ohne Studentenstatus ist es in vielen Ländern schwierig, überhaupt ein Praktikum zu machen", sagt Günter Müller-Graetschel, Leiter des Referats Internationaler Praktikantenaustausch beim Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD), im Interview mit der ‚Jungen Karriere‘. Viele europäische Länder lassen Studenten nur aufgrund gesetzlicher Bestimmungen zum Praktikum zu. Die Experten raten, sich schon früh um ein Auslandspraktikum zu kümmern. Ein Jahr vorher sei optimal.
Wer im Praktikum außerhalb der EU arbeiten möchte, sollte nämlich mit langer Wartezeit auf Visum und Arbeitserlaubnis rechnen.
Die Suche nach einem geeigneten Praktikum
Wie das richtige Praktikum finden? Praktikumsbörsen im Internet bieten schon eine Menge Tipps an, aber auch deutsche Unternehmen mit internationalem Standort. Wer in einer solchen Firma schon ein Heimatpraktikum absolviert hat, kann seine Kontakte gleich für eine Bewerbung zum Praktikum im Ausland nutzen.
Die Chancen, einen Praktikumsplatz im Ausland zu erlangen, sind auch bei studentischen Organisationen sehr gut. Zu den wichtigsten gehören das studentische Netzwerk AIESEC und die „International Association for the Exchange of Students for Technical Experience“ (IAESTE), die sich an Studenten der Natur- und Ingenieurwissenschaften richtet. Dort hat man derzeit eher das Problem, dass es für mehr als 1.000 Plätze zum Praktikum, jährlich nicht ausreichend Bewerber gibt.
Vermittlungsagentur fürs Praktikum = unkompliziert?
Wer es ganz unkompliziert und sich nicht um Organisatorisches kümmern möchte, kann auch über eine Agentur ein Praktikum bekommen. Dieser wird zwar gegen saftige Vermittlungsgebühren erkauft, das Praktikum ist damit aber definitiv sicher. Eine Vermittlung zum Praktikum kostet im Schnitt etwa 770 Euro, hinzu kommen Flug und Kosten vor Ort. Dafür kümmert sich die Agentur aber auch um alles fürs Praktikum, wie zum Beispiel die Besorgungen, Visum, Unterkunft – manchmal sogar um einen Mietwagen, wenn der vor Ort gebraucht wird. Die Praktika selbst sind in der Regel allerdings unbezahlt.
Ob in Indien, Bulgarien oder in den USA, ein Praktikum im Ausland kommt immer gut an.