Nachteil Einsprachigkeit

Einsprachigkeit gilt als Nachteil; das haben Forscher der Universität Jyväskylä in Finnland herausgefunden.
Viele Sprachen zu sprechen liegt im Trend. Es verbessert nicht nur die Karrierechancen, sondern erhöht auch die geistigen Fähigkeiten laut einer Metaanalyse. Mehrsprachigkeit bringt also Vorteile. Warum ist das so? Das Lernen einer neuer Sprache und die damit verbundenen Denkprozesse können die Gedächtnisfunktion erhöhen. Demnach besitzen sogenannte polylinguale Menschen die Fähigkeit, flexibler und komplexer zu denken. Sie kommunizieren auch besser als ihre monolingualen Mitmenschen, so Maria Jesus Frigols Martin, Projektkoordinatorin beim Europäischen Fremdsprachenzentrum des Europarats in Graz. Außerdem betonte sie, die altersbedingte Minderung der geistigen Fähigkeit bei mehrsprachigen Menschen würde scheinbar langsamer vorangehen. Da die neurowissenschaftliche Forschung hinsichtlich des Einflusses der Polylingualität auf das Gehirn noch am Anfang stehe, werden weitere Daten mit Spannung erwartet.

Die Metaanalyse

Die Studie sei in Form einer Metaanalyse erhoben worden, erklärte der wissenschaftliche Teamkoordinator David Marsh von der Universität Jyväskylä in Finnland: Etwa 1400 Forschungsberichte wurden dazu erhoben und geprüft. Testergebnisse eines Computerspiels, bei dem die Testpersonen mehrere Sprachen anwenden mussten, flossen auch mit ein. In einem anderen Bericht zeigte sich, dass mehrsprachige Menschen vorgezeigte Bilder schneller und komplexer sahen.

Verbessertes Lernen an sich

Die Studie zeigte auch, dass Mehrsprachigkeit die Fähigkeit des Lernens an sich verbessern kann. So könnte man sich durch Fremdsprachen andere Wissensgebiete leichter aneignen. „Durch das Speichern ähnlicher Inhalte entwickelt sich das Arbeitsgedächtnis weiter. Es gelingt mehrsprachigen Menschen daher eher, länger über ein Problem nachzudenken“, so der Bildungsforscher. Höhere Schnelligkeit zeigte sich bei der Problemlösung und beim Aussortieren irrelevanter Informationen.