Einen Eindruck von der andalusischen Kultur und Geschichte bekommt der Sprachreisende in Malaga. Ein Spaziergang durch die malerische Altstadt, ein Flamenco-Kurs oder eine Tour durch Bars und Restaurants am Abend? Eine Sprachreise in Malaga bietet nach dem Sprachunterricht viel zu entdecken. Wer Glück hat, erlebt sogar ein Festival wie das Hay Feria, das die ganze Stadt in eine Party verwandelt. Eine unvergessliche Reise hat man zu jeder Zeit.

Praktische Infos

Málaga liegt in Andalusien, in Südspanien. Im Mittelalter war Andalusien das Reich Al-Andalus und die Alhambra in Granada zeugt noch heute davon. Sprachlich haben die Mauren auch ihre Spuren hinterlassen: Viele Wörter sind arabischen Ursprungs, wie etwa Alkohol, Benzin und Zucker.

Bei einer Sprachreise nach Málaga lernt man die südspanische, andalusische Kultur kennen. Der arabische Einfluss ist auch in Malaga sichtbar. Dort kann man die Alcazaba, eine maurische Burg aus dem 11. Jahrhundert besichtigen. Badis, der damalige maurische Herrscher von Malaga, nutzte die Alcazaba sowohl als Palast als auch Festung.

Wer eine Sprachreise nach Málaga macht, wird die Alcazaba und noch viele weitere Sehenswürdigkeiten kennenlernen. Málaga ist zwar keine riesige Metropole, doch mit ihren etwa 561.300 Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt in Andalusien – nach Sevilla. Um so viel wie möglich zu sehen, empfiehlt sich eine Stadtrundfahrt mit einem Pferdewagen.

Diese findet man hauptsächlich an den berühmten Sehenswürdigkeiten. Die Preise und die Länge einer Rundfahrt sollte man am besten beim Kutscher erfragen. Ansonsten empfiehlt es sich tatsächlich die Stadt zu Fuß zu erkunden, denn viele Teile der Stadt sind Fußgängerzonen und somit nicht befahrbar.

Málaga will mehr Besucher
Der internationale Flughafen von Málaga liegt acht Kilometer von der Innenstadt entfernt. Bis 2010 soll eine weitere Start- und Landebahn gebaut werden, damit noch mehr Passagiere den Flughafen nutzen können. Am Flughafen kann man sich auch einen Mietwagen buchen und damit die Stadt und die Umgebung Málagas erkunden. Wer ausschließlich nur in Málaga bleiben möchte, fährt am besten mit dem Bus ins Zentrum. Alle 30 Minuten fährt ein Shuttle Bus vom Flughafen in die Innenstadt für etwa 2 Euro.

Zug und Taxi
Die Zughaltestelle befindet sich am Terminal 2. Möchte man in die Innenstadt Malagas, steigt man am besten an der Haltestelle “Centro Alameda” aus. Wie die Busse, so fahren auch die Züge etwa alle 30 Minuten. Eine Fahrt vom Flughafen nach Malaga kostet um die 2€.

Für die Taxis gibt es zwei Haltestationen am Flughafen: Terminal 1, Ankunft Terminal 2, Abflug. Ebenso gibt es zwei Tarife zu beachten. Der erste Tarif gilt werktags von 6-22 Uhr. Der Preis pro gefahrenen Kilometer beträgt 0,48 Euro. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen, sowie werktags von 22-6 Uhr bezahlt man 0,57 Euro pro Kilometer. Der Flughafenzuschlag beträgt 5,50 Euro.

Geschichte & Kultur

Die wirtschaftliche Basis Málagas ist heute der Dienstleistungssektor. Die Hauptziele und die Haupteinnahmequelle ist der europäische Tourismus, denn Málaga und Umgebung hat stets „Sonne satt“ im Angebot.

Der Tourismus war nicht immer Málagas Haupteinnahmequelle. Erst seit den 1950er Jahren gelang Málaga der Durchbruch im Tourismus. Während der Industrialisierung erhielt Málaga eine wichtige Rolle in Spanien. Eisen-, Stahl- und Textilindustrien siedelten sich an und wurden besonders durch zwei Familien gefördert: Larios und Heredia. Im Jahr 1846 gründeten sie zusammen die Firma 'Industria Malagueña', wodurch Málaga zum zweitwichtigsten Industriezentrum des Spaniens direkt nach Barcelona wurde.

Phönizier gründeten Málaga
Forscher sagen, dass der heutige Ort Málaga ursprünglich von Phöniziern gegründet wurde. Doch es gibt auch prähistorische Funde, die menschliche Spuren bei Málaga hinterlassen haben. Danach kamen die Karthager und dann die Römer, die sie zu einer Stadt des Römischen Bundes machten. Aus dieser Epoche, dem ersten Jahrhundert nach Christus, stammen das Teatro Romano und die Lex Flavia Malacitana (Liste der von Rom verliehenen Privilegien, in Bronze). Ihre Reste wurden im 19. Jahrhundert gefunden.

Auch Christen machten sich in der spanischen Stadt bemerkbar und nach und nach auch die Westgoten. Bis zum 7. Jahrhundert nach Christus regierten die Westgoten über Málaga.

Málaga wird arabisch
Im Jahr 711 fielen Araber nach Andalusien ein und eroberten auch Málaga. Die Ziries, ein ursprünglich nordafrikanischer Stamm, ließen sich in Málaga nieder. Zuvor hatten sie schon Granada erobert. Erst als sich im August 1487 Málaga bei einer Schlacht ergab wurde die Stadt wieder christlich. Truppen der Spanier kämpften in einer grausamen Schlacht: der 'katholische' König Fernando zeigte bei den Verhandlungen mit den Arabern kein Erbarmen. Alle Überlebenden wurden vertrieben oder als Sklaven verkauft. Die Leere, die sie hinterließen, wurde mit den 'neuen Christen' (durch die Inquisition zur Konvertierung gezwungene Juden) aus verschiedenen Teilen des Landes gefüllt.

Hunger, Epidemien, schlechte Zeiten
Im 17. Jahrhundert erlebte Málaga schlechte Zeiten. Epidemien und Hungersnöte regierten die Stadt. Erdbeben und andere Naturkatastrophen zerstörten die komplette Stadt bis auf einige wenige Gebäude, unter anderem die Kathedrale. Selbst nach einer Erholungsphase und einem kurzen wirtschaftlichen Aufschwung durch Handel mit Amerika erlebte Málaga weitere Epidemien auch im 18. Jahrhundert.

Die Reblaus befällt Weinstöcke – Kirchen werden in Brand gesetzt
Das 20. Jahrhundert begann mit einer Krise, die aus den Problemen des vorherigen resultierte: weder konnte Málaga mit der Entwicklung der katalanischen Hauptstadt mithalten noch aufgrund der hohen Kohlepreise konkurrenzfähig bleiben. Dazu gesellte sich eine Krise im Agrarsektor: die Weinstöcke waren von der Reblaus befallen.

Der Wein Málagas wurde im viktorianischen England gerne getrunken und war eine Hoffnung auf neue und starke Wirtschaft. Doch die hatte sich zerschlagen. Die wirtschaftliche Situation in Andalusien verschlechterte sich wieder. Zahlreiche Streiks gegen Arbeitslosigkeit und schlechte Lebensbedingungen wurden ausgetragen. Im Jahr 1931 richtete sich die Unzufriedenheit auch gegen die Kirche: Klöster wurden in Brand gesetzt und geplündert.

Erst in den 1940er konnte sich die spanische Stadt erholen, das Ende des Bürgerkrieges ebnete den Weg zum Wiederaufbau und der endgültige Durchbruch kam in den 1950er Jahren mit dem Dienstleistungssektor und dem Tourismus.

Sehenswertes & Erleben

Málaga möchte Europas Kulturhauptstadt 2016 werden und ihre Sehenswürdigkeiten der ganzen Welt präsentieren. Die vielfältige Geschichte, ihre Kultur und Freizeitaktivitäten, die die andalusische Stadt zu bieten hat, lassen bis jetzt auch keine Zweifel um den Titel aufkommen.

Málaga an der Costa del Sol ist immer eine Sprachreise wert. Schnell merkt man, dass die Malagueños ein sehr fröhliches Völkchen sind und auch einen eigenen Dialekt haben. Eigentlich perfekt für Sprachschüler, denn so müssen sie noch genauer und noch intensiver zuhören, um zu verstehen was die Einwohner Málagas eigentlich erzählen.

In den Sprachschulen wird natürlich das Hochspanisch gelernt, doch im Alltag sprechen eben nicht alle das reine Spanisch. Wer eine Sprachreise nach Málaga Mitte August macht und Pferdeäpfel auf Málagas Straßen sieht, ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Es handelt sich nicht um die „Nebenwirkungen“ der öffentlichen Verkehrsmittel, die Pferdekutschen, sondern um die „Feria“.

Hay Feria
„Hay Feria“ rufen sich alle zu und tanzen auf den Straßen Málagas, dann steht eine Woche der Jahrmarkt an. Flamenco-Kleider mit wahnsinns-Dekolleté, Goldgehänge am Ohr oder glitzernde Fransenstola – das Fest, dessen Ursprünge bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen, beginnt mit einem nicht enden wollenden Feuerwerk am Hafen zu Wagners Walkürenritt, Tschaikowskis Ouvertüre 1812, zu Joaquín Rodrigos spätromantischem „Concierto de Aranjuez“.

Wenn „Feria“ ist, dann herrscht Ausnahmezustand in Málaga. Es wird gefeiert, getanzt, alles in spanischer Tradition und abends sucht man das Feria-Zentrum in Málaga auf, das mit einem Kostenaufwand von 120 Millionen Euro gebaut wurde. Die Stierkampfarena La Malagueta zeigt, dass Spaniens Geselligkeit keine Grenzen kennt: Man ist sich einig, wenn es darum geht, den Torero anzufeuern, auszubuhen oder zu bejubeln.

Je graziöser seine Bewegungen, umso lauter das Olé. Eine Sprachreise in der „Feria-Zeit“ ist wohl die beste, um die Lebensfreude der Malagueños kennen zu lernen. Wer sich nach der Feierei erholen möchte, kann dies bequem an den zahlreichen Stränden an der Costa del Sol um Málaga tun.

Málaga, Geburtsstadt Pablo Picassos
Ein Museum zu Ehren Pablo Picassos hat Málaga erbaut. Und die Stadt ernennt sich zum Tor zur Costa del Sol. Wer die Badeorte Torremolinos, Marbella, Fuengirola kennt, sollte sich auch Benalmádena anschauen: ein quirliges Fischerstädtchen, in dem es abends vor lauter Feierei richtig lebendig wird. Fisch- und Meeresfrüchteliebhaber jedenfalls werden nicht bereuen, wenn sie etwa das „Carretero“ in der Marina - im Sporthafen - wählen.

La Alcazaba – die berühmteste Sehenswürdigkeit
Im 11.Jahrhundert errichtete der maurische Sultan Badis die Festung Alcazaba. Badis, der damalige Herrscher von Málaga, nutze die Alcazaba sowohl als Palast als auch Festung. Als Teil des Verteidigungssystems waren die dicken Mauern mit der heute nicht mehr erhaltenen Stadtmauer verbunden. Durch das Tor Gottes, der „Puerta del Christo“ gelangt man in ein Labyrinth aus Gängen, Bögen und kunstvoll angelegten Gärten mit Brunnen.

Die Alcazaba liegt auf einem Hügel, von dort hat man den schönsten Blick über Málaga. Hafen, die Stierkampfarena und die Kathedrale kann man nun von oben genießen. Im Jahr 1931 wurde die Alcazaba von der UNESCO zum Kulturerbe ernannt. Ganz unten, in der Stadt, am Fuße der Alcazaba befindet sich die Ruine eines römischen Theaters, das erst 1951 entdeckt wurde.

Castillo de Gibralfaro
Bei dem Rundgang durch die Alcazaba sollte man sich die Burg Gibralfaro, die in einem dichten Wald aus Pinien und Eukalyptus Bäumen liegt, nicht entgehen lassen. Der Name der Burg setzt sich aus zwei Wörtern zusammen, was soviel bedeutet wie Berg oder Fels des Leuchtturms. Die Gibralfaro-burg wurde im 14. Jahrhundert errichtet.

In der Altstadt Málagas
Der bekannteste Palt in Málagas Alstadt ist die Plaza de la Merced – ein Obelisk zu Ehren des Generals Don José Maria Torrijos und seinen Kameraden. Früher war der Platz ein öffentlicher Markt, heute befinden sich Bars und viele Restaurants dort. Angeblich fand Pablo Picasso auf der Plaza de la Merced seine Inspiration mit zahlreichen Tauben. Sein Geburtshaus steht mitten auf dem Platz und ist heute ein Museum.

Kathedrale „La Manquita“
In der Innenstadt, nahe dem Hafen, befindet sich die Kathedrale. 1528 wurde sie von den Christen über einer einstigen Moschee erbaut. Ihren Namen „La Manquita“, der frei übersetzt die Einarmige bedeutet, erhielt sie, weil beim Bau Geld für einen zweiten Turm fehlte. Durch die lange Bauzeit bis 1782, also über fast drei Jahrhunderte, sind in der Kirche viele verschiedene Architekturstile vereint.

Der tropische Garten – La Concepción
Etwas außerhalb von Málaga befindet sich der tropische Garten La Concepción. Für viele Besucher ist die Tatsache überraschend, dass sie inmitten einer trockenen Berglandschaft einen urwaldähnlichen Garten vorfinden. In einem kleinen Museum werden Statuen und römische Mosaike ausgestellt.