Wer Den Haag hört, denkt sicher als erstes an die Europäische Politik. Nicht ohne Grund, denn Den Haag beheimatet eine große Zahl an internationalen Organisationen, die Landesregierung und die königliche Familie. Die niederländische Stadt bietet aber noch viel mehr. Sprachreisende können tief in die Geschichte und Kultur der Niederlande eintauchen, die Nähe zur Nordsee genießen, Parks und Tulpenfelder bewundern und in entspannter Atmosphäre Niederländisch Lernen.

Praktische Infos

Den Haag ist offiziell bekannt als Gravenhage und ist der Sitz der niederländischen Regierung und das Zuhause der königlichen Familie. Bis zum Jahr 1806 war Den Haag die Hauptstadt der Niederlanden, bevor Louis Bonaparte seine Regierung in Amsterdam installierte.

Den Haag ist eine Stadt voller Parks und Boulevards, die zum Spazieren gehen und entspannen einladen. Eine Sprachreise nach Den Haag wird sehr entspannt, aber doch intensiv, denn in Den Haag lernt man die niederländische Sprache fast wie selbst. Die Stadt sprüht aufgrund ihrer Vergangenheit nur so von Geschichte und Zeitgeschehen.

Den Haag und Randstad
Den Haag liegt im Westen der Niederlande und das Stadtzentrum von Den Haag liegt keine sechs Kilometer von der Nordsee entfernt. Die Stadtteile Scheveningen und Kijkduin liegen direkt an der See. Den Haag gehört zum Ballungsraum Randstad und nur 20 Kilometer entfernt befindet sich Rotterdam. Südlich von Den Haag erstreckt sich bis zur Rheinmündung bei Hoek van Holland eine etwa 20 mal 20 Kilometer riesige Gewächshauslandschaft, in der Gemüse und Blumen angebaut werden. In Den Haag selbst befinden sich viele Büros, die einen wirtschaftlichen Schwerpunkt bilden.

Den Haag ist…
… Die niederländische Stadt Den Haag ist mehr als nur eine Stadt, in der man wohnen, essen, ausgehen – leben kann. Sie ist Hauptsitz zahlreicher nationaler und internationaler Einrichtungen: Sitz der Königin der Niederlande, Königliche Bibliothek der Niederlande, Hoge Raad (der niederländische höchste Gerichtshof), Internationaler Gerichtshof, Internationaler Strafgerichtshof (zusammen mit dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien und der zugehörigen United Nations Detention Unit), Ständiger Schiedshof, Eurojust, Iran-United States Claims Tribunal, Europol, Organisation für das Verbot chemischer Waffen, International University of Hospitality Management.

Infrastruktur und Verkehr
Sprachreisen nach Den Haag sind aufgrund der guten Infrastruktur vergleichsweise günstig, denn man muss sich kein Auto mieten. Den Haag ist durch die europäischen Autobahnen gut angeschlossen: Die A12 ist die Fortsetzung der aus Richtung Frankfurt am Main, Köln und dem Ruhrgebiet kommenden deutschen Autobahn A 3. Die A4 verbindet Amsterdam mit Rotterdam und den belgischen Metropolen Antwerpen und Brüssel und führt von dort weiter nach Paris, Frankreich. In der Stadt selbst gibt es zwei große Bahnhöfe: den modernen Kopfbahnhof Den Haag Centraal – der Hauptbahnhof und den Durchgangsbahnhof Hollands Spoor mit sehenswerter historischer Architektur, z. B. dem „Fürstlichen Wartezimmer“. Das Straßenbahnnetz in Den Haag zählt zu den größten in Europa.

Sprachreisen in Den Haag

Geschichte & Kultur

Den Haag existierte eigentlich schon im 11. Jahrhundert – als einzelnes Gebäude. In der Umgebung des heutigen Binnenhofes stand ein Dorf, in dem die Grafen von Holland ein Gebäude bewohnten.

Im Jahr 1248 ließ Graf Wilhelm II. von Holland ein Schloss bauen. Dieser Graf wollte Kaiser des römischen Reiches werden, doch er starb bevor das Schloss fertig gebaut war. Sein Sohn Floris ließ die Bauarbeiten am Schloss zu Ende führen und dabei entstand ein Rittersaal, der auch heute noch eine besondere Bedeutung hat: Jeden dritten Dienstag im September, am Prinsjesdag, eröffnet die Königin mit der Verlesung der Thronrede das parlamentarische Sitzungsjahr.

Die Haghe
Im 14. Jahrhundert war die sogenannte Haghe bereits Residenz der holländischen Grafen – mit Rittersaal. Das formale Stadtrecht erhielt Haag allerdings nur sehr spät, denn bis zum 17.- Jahrhundert war es nur mit Erdwällen und Gräben befestigt. Dennoch hatte die Bevölkerung einige Privilegien, unter anderem auf dem Gebiet der Steuern. Im Jahr 1560 bekam es ein kleines Rathaus, außerdem wurde eine steinerne Stadtbefestigung genehmigt. Trotzdem wurde die Haghe mehrmals ausgeraubt und niedergebrannt.

Der Wohlstand
Nach 1648 wurde Den Haag Residenz der Statthalter der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande. Eine Periode großen Wohlstands brach nun an. Johann Moritz von Nassau ließ das Mauritshuis (jetzt Museum) bauen; für die Hofhaltung, die Regierungsmitglieder und ausländische Staatsvertreter wurden sehr vornehme Häuser errichtet. Von diesen Häusern sind viele zwischen 1750 und 1900 erbaute Exemplare noch überall in der Innenstadt zu finden. Ein Vorteil dabei war die Tatsache, dass Den Haag keine ummauerte Festungsstadt war, und dem Neubau dadurch keine Beschränkungen gestellt waren. König Ludwig Bonaparte erklärte Den Haag 1806 offiziell zur Stadt. Im 20. Jahrhundert kamen viele Wohnungen für Beamte und einfachere Leute hinzu, darunter das jetzt als „problematisch“ geltende Malerquartier (Schilderswijk).

Die moderne neue Zeit
Auch nach 1990 wurden zum Teil sehr auffällige Neubauten errichtet, darunter einige Ministerienbüros in der Nähe des Hauptbahnhofes. Hierzu gehört das höchste Gebäude Den Haags, der Hoftoren („Hofturm“) mit 142 Metern Höhe, das von der Bevölkerung wegen seiner Architektur den Beinamen „Füller“(de vulpen) erhalten hat und dessen 29 Büroetagen hauptsächlich vom Ministerium für Unterricht, Kultur und Wissenschaft belegt wird. Der 88 Meter hohe Zurichtoren erhielten den ebenfalls passenden Beinamen „Zitruspresse“ (citruspers), während das 104 Meter hohe Castalia, das das Ministerium für Volksgesundheit, Gemeinwohl und Sport beherbergt, die „Titten Den Haags“ (tieten van Den Haag) genannt wird. Hinzu kam 2005 auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs das mit 128 Metern zweithöchste Gebäude, der Prinzenhoftoren („Prinsenhofturm“). Im späten 20. Jahrhundert besann man sich auch wieder - wie Amsterdam - der Grachten und stellte einige inzwischen zugeschüttete oder überbaute wieder her, so dass seit 2003 Grachtenrundfahren wieder möglich sind.

Sehenswertes & Erleben

Bei einer Sprachreise nach Den Haag entdeckt man viele Eigenheiten, die gar nicht niederländisch, sondern indonesisch sind. Indonesien war einst als Nederlands-Indië holländische Kolonie und dies wird nicht nur durch die große indonesische Gemeinschaft in Den Haag deutlich.

Den Haag hat eine große indonesische Gemeinde. Wer eine Sprachreise nach Den Haag macht, darf sich daher nicht wundern, dass einige Straßennamen in Den Haag doch nicht niederländisch klingen, sondern indonesisch. Viele wurden nach Orten in der früheren Kolonie benannt. Indonesien war bis 1949 eine niederländische Kolonie und daher bezeichnen viele Indonesier daher Den Haag als die Witwe Indonesiens.

Im Tulpenmeer spazieren gehen
Den Haag ist eine Tulpenstadt – zwischen all den Prachtbauten und Regierungsgebäuden befinden sich Tulpenbeete. Außerhalb von Den Haag sogar das Tulpenmeer , eine Gewächshauslandschaft, in der Blumen und Gemüse angebaut werden.

Neben all den Blumen und der schönen Landschaft sieht man in Den Haag mehr als irgendwo anders in der Welt so viele internationale Gebäude und Organisationen als in Den Haag. Ein Spaziergang um alle Gebäude ist schon was besonderes, denn wo sonst sieht man 150 Organisationen auf einem Fleck stehen.

Stadt der 150 internationalen Organisationen
Als Ergebnis der reichen Vergangenheit an internationaler Politik beheimatet Den Haag heutzutage mehr als 150 internationale und darüber hinaus weitere nationale Organisationen. Unter anderem befinden sich folgende Institutionen in Den Haag: Europäische Patentorganisation, EPO (in Den Haag liegt die Zweigstelle) www.european-patent-office.org Europol (Europäisches Polizeiamt) www.europol.europa.eu Internationaler Gerichtshof, IGH www.icj-cij.org Internationaler Strafgerichtshof, IStGH www.icc-cpi.int Königliche Bibliothek der Niederlande (Koninklijke Bibliotheek, KB) www.kb.nl Organisation für das Verbot chemischer Waffen, OPCW www.opcw.org