Wer eine Sprachreise nach Frankreich plant und gleichzeitig auf den Urlaubsflair nicht verzichten möchte, ist in Nizza genau richtig: Durch die mediterane Lage an der Côte d’Azur kann man seine Vokabeln unter Palmen lernen. Sprachreisende finden dabei nicht nur die französische Lebensart, sondern auch einen italienischen Einfluss in Bauten und Kultur. Neben entspannten Strandstunden, gibt es in Nizza viel zu entdecken und zu erleben.

Prakische Infos

In Nizza leben auf einer Fläche von 72 Quadratkilometern insgesamt 346.000 Menschen, im Großraum sind es 933.000 Einwohner. Die Stadt am Mittelmeer wurde um 350 vor Christus unter den Namen Nikäa gegründet. Der Name leitet sich aus dem Wort Nicaea ab und bedeutet siegreich. Das heutige Nizza erstreckt sich entlang der Mittelmeerküste Côte d’Azur und liegt in der direkten Verlängerung des Mercantour-Massivs. Bis zur italienischen Grenze sind es von Nizza aus nur 30 Kilometer, das Fürstentum Monaco liegt zehn Kilometer entfernt.

Maritimes Klima
Die geschützte Lage der Stadt sorgt dafür, dass Nizza im Winter zu den wärmsten Orten an der Côte d’Azur gehört. Auch im Vergleich zu Deutschland ist es in Nizza um einige Grad wärmer. Trotzdem sollte man den Zeitpunkt für eine Sprachreise sorgfältig auswählen. Der Sommer kann sehr heiß werden, daher ist die beste Reisezeit im Mai und von Mitte September bis Mitte Oktober.

Nizza ist eine Küstenstadt und unter den Palmen entlang der Hafenpromenade kommt schnell Ferienstimmung auf. Wer aber hofft während der Sprachreise an traumhaften Sandstränden zu liegen, ist in Nizza falsch. Die Mittelmeerstadt besitzt lediglich einen Steinstrand.

Infrastruktur und Verkehr
Das öffentliche Verkehrsnetz in Nizza ist sehr gut ausgebaut. Der öffentliche Nahverkehr wird von der Betreibergesellschaft Ligne d’Azur betrieben. Außerdem gibt es zahlreich lokale Busverbindungen wie etwa TAM, Transports des Alpes-Maritimes. Die Straßenbahn verkehrt seit 2007 wieder. Zusätzlich wird eine weitere Linie eingerichtet, die entlang der Promenade des Anglais parallel zur Mittelmeerküste verlaufen soll.

Wer während der Sprachreise auch das Umland erkunden will, kann vom Bahnhof der Chemins de Fer de Provence die Stadt Digne-les-Bains erreichen oder vom nahegelegenen Fernbahnhof Nice-Ville auch andere Ziele innerhalb Frankreichs erreichen. Wer Inselluft schnuppern will, kann von Nizza auch eine Fähre nach Korsika nehmen.

Geschichte & Kultur

Die Geschichte von Nizza kann bis ins vierte Jahrhundert vor Christus zurück verfolgt werden. Obwohl Nizza heute zu Frankreich gehört, spürt man den langen Einfluss der ehemaligen italienischen Herrschaft noch immer in Stadt und Kultur.

Um das Jahr 350 vor Christus gründeten die Ligurer Nizza unter dem Namen Nikäa. Im Laufe der Jahrhunderte war Nizza immer Schauplatz der Zwistigkeiten der italienischen und französischen Königshäuser. Die geschichtliche Entwicklung ist in den zahlreichen Museen der Stadt aufgearbeitet und eng mit der Kultur verzahnt.

Das Touristenmekka
Nizzas Geschichte als beliebtes Ziel für Touristen beginnt schon sehr früh. 1763 schrieb der englische Schriftsteller Smollet, dass es in Nizza im Winter so warm sei wie in London der Mai. Daraufhin begann die britische Oberschicht Nizza zu ihrem Winterdomizil zu machen. Auch der russische Adel entdeckte Nizza bald für sich und erbaute hier sogar eine typisch russisch orthodoxe Kirche.

Bis heute ist Nizza immer noch ein beliebtes Urlaubsziel allerdings hat es sich mit den High-Tech Industrien ein zweites Standbein aufgebaut. Einziger makel sind die fehlenden Sandstrände. Trotzdem hat heute in Frankreich nur Paris mehr Besucher.

Kultur
Nizzas Kultur ist sowohl französisch als auch italienisch geprägt. Viele der Museen beschäftigen sich mit der Geschichte der Stadt und lassen Besucher die verschiedenen Epochen von der frühen steinzeitlichen Bewohnern der Gegend über die Gründung durch die Griechen und Napoleons Eroberungszüge bis heute nach erleben. In der Villa Arson ist die prunkvolle Zeit der Belle Epoque sogar noch sichtbar für Besucher.

Neben Museen und Theater ist Nizza auch für seine Partyszene bekannt. In zahlreichen Strandbars kann man die Abende auf einer Sprachreise ganz gemütlich ausklingen lassen. Wer tagsüber unterwegs ist, sollte es sich nicht nehmen lassen auch einmal in der Fußgängerzone der Stadt das Treiben von einem der gemütlichen Straßencafés aus zu beobachten.

Sehenswertes & Erleben

Nizza ist nicht nur ein guter Ort für eine Sprachreise. Die Stadt am Mittelmeer bietet auch viel zu entdecken und zu erleben. Das mediterrane Flair lädt zu Sight-Seeing-Touren und Spaziergängen entlang der Strandpromenade ein.

Obwohl Nizza heute zu Frankreich gehört, ist der italienische Einfluss überall gegenwärtig. Zum Beispiel im Hafenviertel am Fuß des Mont Boron dessen schlichte Wohnbauten ganz im italienischen Stil gehalten sind. Kennzeichnend für Nizza sind vor allem architektonisch anspruchsvolle Bauwerke und die schönen Parkanlagen.

Der Négresco ist Nizzas Palast schlechthin. Er wurde 1912 von dem Rumänen Henri Negresco erbaut. Das Gebäude spiegelt den Prunk der Belle Epoque Nizzas wieder und sticht mit seiner rosafarbenen Kuppel sofort ins Auge. Seit 1957 ist der Négresco ein Hotel und wird von der Familie Augier betrieben.
Wem die Kosten für eine Übernachtung im Luxushotel zu teurer sind, sollte trotzdem nicht versäumen einen Blick ins prunkvolle Foyer zu werfen. Wer seinem Gaumen eine besondere Freude machen will, kann der Brasserie La Rotonde oder dem Feinschmeckerrestaurant Le Chantecler im Erdgeschoss des Palastes einen Besuch abstatten.

Nizzas angenehmes Wetter und das mediterrane Flair laden zum spazieren gehen ein. Besonders beliebt ist der Damm, der zum Leuchtturm von Nizza führt. Hier kann man entlang der Küste die Aussicht auf kristallklare Wasser genießen. Der Damm ist auch ein beliebter Platz bei Anglern und Sonnenanbetern.

Weniger historisch dafür aber mindestens genauso interessant ist die Sonnenuhr am Rauba Capeu. Gerade erst vor zwanzig Jahren errichtet ist sie heute ein beliebtes Ausflugsziel. Stellt man sich an die markierte Stelle, so zeigt der eigne Schatten die Uhrzeit an. Namensgeber ist der ständige Wind, der schon dem einen oder anderen Besucher den Hut entrissen hat. Übersetzt bedeutet Rauba Capeu daher auch „weg gewehter Hut“. Die Cadran solaire humain de Rauba Capeu kann über die Promenade de Anglias erreicht werden.