Wer eine Sprachreise nach Tokio macht, sollte sich mental gut darauf vorbereiten: In Tokio laufen Roboter durchs Museum, Mangafiguren fahren U-Bahn, Köche werden als „lebendiger Nationalschatz“ verehrt. Kurzum: Die quirlige Metropole ist alles andere als langweilig.

Tokio ist anders als andere Städte. Sie hat keinen erkennbaren Mittelpunkt hat nicht ein Zentrum, sondern mehrere. Jedes Zentrum Tokios ist ein Mikrokosmos in sich: in jedem findet man die hochentwickelte japanische Ästhetik wieder. Wie ein Chamäleon zeigt sich Tokio immer von einer anderen Seite: mal elegant, mal abgedreht. Als Sprachschüler kann man sich am besten durch Spaziergänge in Tokio akklimatisieren: Im In-Viertel Shibuya findet man junge, feierlustige Menschen, die von Bar zu Bar ziehen, aber auch Romane von Haruki Murakami. In Shibuya befindet sich auch die berühmteste Fußgängerkreuzung der Welt: Shibuya 3-chome. Wenn die Ampel grün wird, eilen hunderte Menschen in alle Richtungen. Dagegen wirkt der Time Square ärmlich.

Praktische Informationen

Infrastruktur und Verkehr
Die Megametropole hat auch ein Megaverkehrssystem. Sprachschüler brauchen sich keine Auto zu mieten, denn die Infrastruktur ist gut ausgebaut. In Tokio gibt es zahllose U-Bahn-Linien mit etwa 425 Bahnhöfen. Der größte Bahnhof ist der Shinjuku: Über 50 Ausgänge und etwa 3,5 Millionen Menschen passieren ihn täglich. In Tokio kann man einfach alles erreichen, es braucht nur seine Zeit, sich zurecht zu finden. Lieber etwas intensiver die Vokabeln und Schriftzeichen lernen, damit macn in der MEgaopolis wirklich nicht verloren geht.

Auch S-Bahnen und private Vorortbahnen prägen das Bild von Tokio Weil der Platz knapp ist, arbeiten einige Fahrschulen auf Flachdächern. Die älteste Fahrschule liegt im Norden Tokios, arbeitet seit 1966 auf dem Dach eines Supermarktes („Ito-Yokado“) und unterhält dort 35 Autos mit Fahrlehrern, die ein Verkehrswegenetz mit nachgebauten Kreuzungen und Zebrastreifen nutzen. Der Motorrad-Unterricht wurde wegen der Absturzgefahr gestrichen. Diese Idee haben längst auch andere japanische Städte aufgegriffen.

Geschichte & Kultur

Japanisch lernen in Tokio bedeutet: japanisch lernen in der Hauptstadt Japans, genauer gesagt in der östlichen. Die alte Hauptstadt Japans war Kyoto. Das "Kyo" von Kyoto ist gleich wie das "Kyo" von To-Kyo. Kyo(to). „Kyo“ bedeutet „Hauptstadt“ und „To“ bedeutet „Osten“.

Bevor Tokio zur Haupstadt wurde nannte man diese Stadt Edo. Einer Sage nach soll der Name von dem Tor (Do) zur Hibiya-Bucht (E) herrühren. Wann der Ort entstand und wann Edo als Stadt anerkannt wurde, weiß allerdings niemand so genau. Anders als in Europa gab es in Japan kein Stadtrecht und keine städtischen Privilegien, daher ist es schwer zu beurteilen, wann die Siedlung zur Stadt im europäischen Sinne wurde.

Wirtschaftlicher Ursprung und Entwicklung
Nachdem die Burg in Edo gebaut wurde, im Jahr 1456, wurde auch viele Luxuswaren aus der kaiserlichen Hauptstadt Kyoto nach Edo transportiert. Dies kurbelte die Wirtschaft an und Edo wuchs rasant zu einer großen Stadt an. Daraufhin wurde im 17. Jahrhundert die Regierung, das Shogunat von Kyoto nach Edo verlegt.

Unter dem Shogunat (Edo-Shogunat) entwickelte sich die Stadt immer weiter – trotz vielmaligen Großbränden. Anfang des 18. Jahrhunderts sollen schon eine Million Einwohner in Edo gelebt haben. Edo war damit nicht nur die regierungspolitische Hauptstadt, sondern auch die wirtschaftliche Hauptmacht Japans, obwohl der Kaiser nicht in der Stadt residierte.

Die neue Entwicklung der Stadt begann mit der Meiji-Restauration. Mitte des 19. Jahrhunderts kristalliesierten sich Japans Mächte: das Kaisertum in Kyoto gegen das Edo-Shogunat. Die Meiji – die Zeitperiode unter der Herrschaft des Kaisers (Meijikaiser) – sollten eigentlich mit dem Shogunat das Kaisertum fördern und die Amerikaner und Europäer fern halten. Doch der damalige Kaiser wurde mit der Modernisierung nach westlichem Modell akzeptiert. Seitdem ist in Japan Modernisierung gleichbedeutend mit Europäisierung. Inzwischen wurden in Tokio traditionelle Holzhäuser europäisch eingerichtet. Das berühmteste Beispiel sind die Häuser an der Ginza-Straße: Um den Bewohner das Gefühl von Europa zu geben, wurden sie aus roten Ziegelsteinen gebaut. Der Stadtplan und die Häuser des einfachen Volkes blieben bei der Tradition.

In Japan wird eine Zerstörung häufig als neue Gelegenheit zur Veränderung genutzt. Nachdem sich Edo rasant in die Hauptstadt des Ostens, also in Tokio, verwandelt hat, wurde sie von Erdbeben und zusätzlich vom ersten Weltkrieg wieder zerstört. Die Stadt, die noch hauptsächlich aus Holz und Papier aufgebaut war, hatte keine Widerstandskraft gegen die Brandbomben, die von den amerikanischen Luftflotten abgeworfen wurden. Die neue Entwicklung Tokios begann erst nach dem Kriegsende: Ein Neuaufbau aus Schutt und Asche. Politische, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen verwandelten Tokio in eine moderne Weltstadt. Wie in New York stehet auch heute in Tokio Wolkenkratzer und architektonisch raffinierte Gebäude in Tokio.

Sehenswertes & Erleben

Sprachreisen nach Tokio sind Sprachreisen in eine andere Welt. Neben Japanischen Vokabeln, Schriftzeichen und viel Kultur gibt es vieles, was man in Tokio erleben kann.

Modehäuser sind Wunderwerke und das ganz besonders in Tokio: Die kuriose Art, Häuser nicht nach der Reihe, sondern nach ihrem Alter zu nummerieren, sorgt immer wieder für Überraschungen. Große Modemarken zeigen hier ihre Modelle in von Weltklasse-Architekten erbauten Häusern, die selbst zu Touristenattraktionen geworden sind.

Museen und Paläste
Bei einer Sprachreise nach Tokio kann man unzählige Museen und andere Sehenswürdigkeiten bewundern. Um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, empfiehlt sich ein Besuch des Hauptbahnhofs, wenn ihn nicht sowieso schon nutzen muss. Die Hektik, Drängelei und Enge ist wie in allen großen Hauptbahnhöfen unumgänglich. Hier ist es oft aber ein ganz anderes Spektakel als in Europa oder Nordamerika: Menschenmassen drängeln quetschen sich täglich in den unterirdischen Gängen, es wirkt faszinierend und beängstigend zugleich. Reisende sagen, dass man auf der Yaesu-Seite des Bahnhofs einen Crashkurs der Weltklasse in Sachen Hauptstadtleben absolvieren kann.

Der Kaiserliche Palast (Kokyo) befindet sich mitten in Tokyo auf dem Standort der ehemaligen Burg Edo. Er wird von den kaiserlichen Gärten und dem ehemaligen Burggraben umgeben. Nur der östliche Park ist der Öffentlichkeit frei zugänglich, der Rest des Areals wird immernoch von der kaiserlichen Familie bewohnt. Die Burg war Sitz der Tokugawa-Shogune bis 1867. Das Edo -Tokyo-Museum zeigt eine Ausstellung über die Geschichte und Kultur der Stadt Tokyo. Edo ist der alte Name der japanischen Hauptstadt Tokyo, den sie seit ihrer Gründung 1590 bis zum Jahr 1868 trug.

Bier brauen in Tokio
Ein weiteres Highlight von den unzähligen vielen in Tokio ist das Biermuseum Yebisu. Er wird von der japanischen Brauerei Sapporo betrieben und bietet eine Ausstellung zur Geschichte des Biers in Japan. Ebisu (alt: Yebisu) ist ein japanischer Glücksgott, nach dem das japanische Bier ernannt wurde. In der Nähe der Brauerei befindet sich ein Bahnhof. Haltestelle: Ebisu. Hauptattraktion des Museums: ein 3D-Kino, das einen Film über die Geschichte der japanischen Bierbrauerei zeigt, eine Ansammlung alter Bierwerbungen und eine Bierverkostung.