Englisch lernen, dabei den Tafelberg begucken und am Nachmittag eine Runde surfen und zum Sonnenuntergang ein leckeres Glas Wein zum saftigen Straußensteak essen. Das klingt ganz nach Kapstadt in Südafrika.
Viele Sprachschulen haben sich mittlerweile in der Kap-Metropole niedergelassen und bieten neben anderen afrikanischen Sprachen auch Englisch an. Die Sprachlehrer sind Muttersprachler und freuen sich über jeden, dem sie die südafrikanische Kultur näher bringen können. Seit Abschaffung der Apartheid ist Südafrika im Umbruch und ein interessantes Ziel für eine Sprachreise. Südafrika steckt voller Dynamik. Mit einer erstaunlichen Vielfalt an Landschaften, Sprachen, Tierarten und Kulturen gehört Südafrika zu den faszinierendsten und abenteuerreichsten Sprachreisen-Ziele der Welt.

Praktische Informationen

Anreise
Kapstadt liegt etwa 1254 Kilometer von Johannesburg, einer weiteren Metropole Südafrikas entfernt. Die nächst größere Stadt nach Kapstadt ist Port Elisabeth nach 661 Kilometern ostwärts. Nördlich von Kapstadt befinden sich zwar zahlreiche Ortschaften, aber die nächste große Stadt ist das namibische Windhuk nach 1265 Kilometern. Kapstadt liegt sozusagen tatsächlich am Ende der Welt. Südlich vom Kap der guten Hoffnung kommt lange nichts – bis auf herrlich blaues Meer – und dann die Antarktis.

Die Fluganbindungen ans Ende der Welt sind erstaunlich gut ausgebaut: Von Frankfurt und von Düsseldorf fliegen Maschinen durchgehend direkt zum internationalen Flughafen nach Kapstadt. Der Flughafen liegt etwa 23 Kilometer außerhalb der Stadt. Shuttle Busse und Taxen fahren in die Stadt, direkt zur Sprachschule. Viele Sprachschulen bieten in Kapstadt auch einen Abholservice an, der vorher natürlich abgeklärt werden muss.

Infrastruktur
Kapstadt ist zwar sehr europäisch, doch es ist nicht Europa. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind nicht mit denen in Europa zu vergleichen und schon gar nicht mit denen in Deutschland. Es gibt die sogenannten Minibusse, die Sammeltaxis, mit denen man in und um Kapstadt praktisch und sehr preiswert von A nach B gelangt. Sie stehen überall und per Handzeichen macht man dem Fahrer klar, dass man einsteigen will. Diese Busse sind oft hoffnungslos überfüllt und sollten nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr genutzt werden.

Linienbusse, der örtlichen Bus-Firma Golden Arrow fahren auch, allerdings nur bis 17 oder 18 Uhr. Wer den Fahrplan verstanden hat, ist ein Glückspilz. Auch nach Einbruch der Dunkelheit sind die Golden Arrow Busse nicht empfehlenswert. Optimal kommt man in Kapstadt mit den normalen Taxis an sein Ziel. Etwa 8 Rand, umgerechnet etwa 1 Euro pro Kilometer ist in Ordnung.

Wer sich einen Mietwagen leisten kann, mietet sich am besten ein Auto, denn so gelangt man ganz unabhängig und flexibel auch zu entfernteren Sehenswürdigkeiten und Nationalparks.

Touristische Züge, wie Rovos Rail oder Blue Train transportieren die Gäste auf ganz luxuriöse Weise durchs Land und lassen sich das auch was kosten. Ungefährlich und billiger ist der Shosholozy Meyl. Der bunte Zug verkehrt zwischen allen größeren Städten Südafrikas und ist mit dem deutschen InterCity vergleichbar.

Das Nahverkehrssystem Metrorail, die gelben Züge, sind die Vorort Züge. Problemlos nutzbar zu Stoßzeiten, also morgens und nach Feierabend. Sonst und vor allem in der Dunkelheit ist davon abzuraten, da Langfinger sich gerne hier rumtreiben.

Geschichte & Kultur

Kapstadt wird Mother City genannt. Nicht, weil alles, was man in Kapstadt anfängt neun Monate lang dauert, sondern weil es die erste Stadt auf südafrikanischem Boden war. Vor der Stadtgründung besiedelten die Khoi und San („Buschmänner“), die westliche Kapprovinz.

Bis zum Jahr 1652 gab es Kapstadt noch gar nicht. Da gab es den Tafelberg, das Meer, die weißen traumhaften Strände und einige Menschen, die dort siedelten und sich selbst ernährten. Bantu-Stämme aus Schwarzafrika wanderten an dieses Fleckchen Erde und lebten mit den heimischen Stämmen Khoi und San trotz unterschiedlicher Hautfarbe miteinander. Die Khoi und San sind heller und auch kleiner als die meisten Bantu-Völker.

Offizielle Berichte über das Land an der Südspitze Afrikas gibt es erst seit 1487. Der portugiesische Seefahrer Bartholomeu Diaz umsegelte 1487 offiziell die Kapspitze. Zehn Jahre später segelte Vasco da Gama, wieder ein Portugiese, um das Kap und beschrieb den Seeweg nach Indien. Vasco da Gama landet in der Sankt Helena Bay nördlich vom Kap. Er berichtet in seinen Aufzeichnungen, von Menschen mit brauner Hautfarbe, die sich von Seelöwen, Gazellen und von Pflanzenwurzeln ernähren. Später landet er auch noch in der São Braz Bay, dem heutigen Mossel Bay und nimmt Wasser auf.

Portugiesen am Kap
In den Jahren 1500 bis 1510 reisten viele Portugiesen nach Südafrika, um nach Indien zu gelangen. Trotz Sturm und tödlichen Unfällen bleiben die Portugiesen hartnäckig und bereisen immer wieder den Seeweg nach Indien, am mysteriösen südlichen Afrika vorbei. Im Jahr 1503 landete Antonio d'Saldana in einer Bucht nördlich des Kaps – die Tafelbucht, Table Bay. Die heutige Saldanha Bay liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Kapstadt und wurde nach dem Seefahrer benannt. Generell erinnert die Westküste von Südafrika eher an Portugal als an alles andere.

Engländer am Kap
Der berüchtigte Freibeuter Francis Drake umrundet 1580 auf seiner Weltreise das Kap und beschreibt es in seinem Logbuch als gefahrlos. Zurück in England wird er zum Ritter geschlagen und ging als Sir Francis Drake in die Geschichtsbücher ein. Zwanzig Jahre später landet der englische Admiral James Lancaster mit einer kleinen Flotte am Kap und bleibt zwei Monate dort. Er kauft Lebensmittel vor Ort und kommt mit den „schnalzenden, aber freundlichen Menschen“ in Kontakt. Später, um 1814 sollen englische Gouverneure ans Kap kommen und das Land am Kap durch den "Londoner Vertrag" zur britischen Kronkolonie machen. Der erste regelmäßige Postservice, zwischen Großbritannien und dem Kap, wird eingerichtet.

Niederländer am Kap – Kapstadt wird zur Hafen-Raststätte
Die Verenigde Oostindische Compagnie (VOC), auch Jan Compagnie, wird im Jahr 1602 in den Niederlanden gegründet und wird innerhalb von wenigen Jahren das größte Handelsunternehmen der westlichen Welt. Im Jahr 1652 landen Holländische Siedler unter Führung von Jan Van Riebeeck in der Tafelbucht. Nun wird Kapstadt gegründet, als Versorgungsstation der Seefahrer. Der heutige Companies Garden im Zentrum Kapstadts war der Gemüsegarten der Versorgungsstation. Die Siedlung am Kap wuchs in den 150 Jahren niederländischer Herrschaft und wurde zu einer wichtigen Hafen-Raststätte zwischen Europa und Asien.

Asiaten am Kap
Ende des 17. Jahrhunderts wurden die ersten asiatischen Sklaven von Batavia / Java – aus den Handelsgebieten der Holländer ans Kap deportiert. Sie sollen dort für die Seeleute arbeiten. Weitere Sklaven treffen aus aus West-Afrika, Java und Madagaskar in Kapstadt ein. Langsam kamen die ersten Unruhen auf: Auseinandersetzungen zwischen den weißen Siedlern und den schwarzen Einheimischen traten auf. Nur wenige weiße Siedler aber hunderte Khoi verloren dabei ihr Leben. Jan van Riebeeck wird Kommandant am Kap und ist begeistert vom fruchbaren Boden, lässt Wein und stachelige Hecken anbauen, um den Lebensraum der Sklaven in Sondergebiete abzutrennen. Kapstadt hat zu diesem Zeitpunkt etwa 500 Einwohner, davon sind etwa 100 Sklaven.

Entwicklung
Ende des 17. Jahrunderts, anfang des 18. Jahrunderts entstehen um Kapstadt herum die ersten Farmen und Weingüter. Ortschaften wie Stellenbosch, Paarl und Steenberg werden gegründet. Eine Schiffsladung Hugenotten kommt ans Kap, da es in Frankreich Unruhen gab. Sie gründeten den Ort Franschhoek (französische Ecke) und taten viel für die Kultivierung des Weinanbaus.

Als die VOC am Ende des 18. Jahrhunderts nahezu bankrott war, wurde die Stadt eine leichte Beute für britische Imperialisten, die ihr Einflussgebiet in diese Region erweitern wollten.

Unter englischer Herrschaft entwickelt sich Kapstadt von Jahr zu Jahr. Eisenbahnstrecken von Kapstadt in die nähere Umgebung werden gegründet, immer mehr Siedler kommen ans Kap, eine Universität wird gegründet. Englisch wird unter Englischer Herrschaft Amtssprache und das Afrikaans der Farmer, die Sprache, die sich auch dem Holländischen und dem Sklavenmix gebildet hat, wird geduldet. Die Engländer und die Buren bekriegen sich um die Herrschaft und Handelsnation. Im Jahr 1910 entsteht die südafrikanische Union (Kapland, Natal, Oranjefreistaat und Transvaal). Die von der weißen, rein burisch-britischen, Minderheit getragene Union erhielt den Status eines sich innerhalb des britischen Empires selbst regierenden Staates.

1923 beginnt die Apartheit: In Kapstadt erfolgte die Trennung der Stadtteile nach Rassen. Die schwarzen Südafrikaner verlieren das Wahlrecht. Afrikaans wird neben Englisch offiziell zweite Landessprache.

Bis zum Jahr 1994 herrschte in Kapstadt und in der gesamten Republik Südafrika die Apartheit. Stadtteile, Straßenseiten, Schulen, Universitäten, Berufe - einfach alles wurde nach Hautfarben klassifiziert. Je dunkler die Haut, desto weniger Wert der Mensch.

Tourismus
1994 gab es in Kapstadt und in Südafrika die ersten demokratischen Wahlen seit der Apartheid. Nelson Mandela wird Präsident und die Republik kehrt als Mitglied in das Commonwealth zurück. Mit einer neuen Flagge, einem neuen Präsidenten und der Friedensbotschaft schafft Mandela ein friedliches Land. Jetzt profitiert gerade Kapstadt vom Tourismus, und wie damals, um 1900, entwickelt sich Kapstadt auch jetzt rasant – die Mother City ist eine hippe stylische Metropole am Kap.

Sehenswertes und Erleben

Kapstadt ist Schlappstadt – das meinen viele Johannesburger. Tatsächlich tickt die Uhr in Kapstadt ein wenig langsamer als wo anders. Für Sprachreisende ist das jedoch ein großer Vorteil, denn in der Kap-Metropole kann man vieles nicht lange genug ausprobieren, genießen und besichtigen.

Wer eine Sprachreise nach Kapstadt macht sollte sich vor allem viel Zeit mitbringen. Die Kapmetrople bietet neben sehr guten Sprachschulen, zahlreiche Möglichkeiten, das Gelernte auch umzusetzen. Kapstadt ist Mischung aus Afrika, Europa, Karibik und Kalifornien – dieses Gefühl sollte jeder Sprachschüler versuchen auszuprobieren: Ausgehen und Kaffee trinken wie in Europa, Surfen, Segeln, Wassersport wie in der Karibik und auf Safri-Tour gehen wie in Afrika. Das alles ist in einer einzigen Stadt möglich.

Sport
Wer glaubt, auf dem Tafelberg kann man keine Vokabeln lernen, der hat sich getäuscht. Wer dort hochklettert wird nicht lange alleine sein: Affen, aber auch Kapstädter gesellen sich gerne zu den Sprachschülern, schwatzen ein wenig über die fantastische Aussicht und dann wird weiter geklettert. Wer sich zu einem „Capetownian“ zählen will, sollte mindesten einmal auf den Tafelberg klettern und den Sonnenuntergang beobachten.

Surfer und Wasserratten können sich Equipment fast überall an den Stränden ausleihen. Dort bieten Erfahrene Surfer und auch Rettungsschwimmer Hilfe an und stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Wanderer fahren in den Table Mountain National-Park und können dort seltene Pflanzenarten besichtigen. Eine Sprachreise nach Kapstadt erfüllt so gut wie jeden sportlichen Wunsch.

Abenteuer
Den Strand entlang reiten, campen, Sterne beobachten, mit Büffeln wandern und mit Haien schwimmmen gehen. Auch das ist in und um Kapstadt möglich. Pinguin- und Robbenkolonien faszinieren in dieser lebendigen Stadt Südafrikas ebenso wie die artenreiche Flora. Vielleicht tickt die Uhr in Kapstadt langsamer und es ist weniger hektisch als in anderen Städten, doch Langeweile kommt nie auf.

Genießen
Die Genießer gehen nach der Sprachschule einfach mal zur Weinprobe. Leckeren Wein bestellt man natürlich auf Englisch aber die kleine Schulung zum Wein lehrt einem sogar noch französisches Fachvokabular. Ein Muss, auch um in die Geschichte Kapstadts einzutauchen ist der Besuch einer Weinfarm. Museen zur Gründung von Kapstadt, das "Wasser-Gefängnis" Robben Island oder musikalische Veranstaltungen sind ein Muss, um die kapstädtische und südafrikanscihe Kultur kennen zu lernen. Sprachschüler können aber auch durch den ältesten Garten des Landes schlendern und im ältesten und größten Museum afrikanische und internationale Kunst bewundern.