Wer sich für die portugiesische Sprache begeistert und gerne weiter weg reisen möchte, für den ist Brasilien eine Option. Eine Sprachreise in Rio de Janeiro verspricht viele unvergessliche Eindrücke und die Vielzahl an Sehenswürdigkeiten erlaubt keinerlei Langeweile. Ob der Zuckerhut mit seiner Statue, die berühmte Copacabana, lange Sandstrände, Nationalparks mit Wasserfällen oder die zahlreichen Museen und Kulturstätten. In Rio de Janeiro kommt jeder auf seine Kosten.

Praktische Infos

Rio de Janeiro ist die zweitgrößte Stadt Brasiliens nach São Paulo. Über sechs Millionen Menschen leben in Rio, in der Metropolregion sind es sogar 11,6 Millionen Cariocas, wie sich die Einwohner Rios nennen.

Lange Zeit war die an der Ostküste gelegene Stadt Rio de Janeiro die Hauptstadt Brasiliens, bis 1960 Brasília dazu ernannt wurde. Dennoch ist Rio weiterhin ein besonders wichtiges Wirtschafts-, Handels- und Tourismuszentrum des Landes.

Die Stadt gliedert sich in 33 Verwaltungsbezirke, der bekannteste von ihnen ist vermutlich Copacabana, was insbesondere für seinen Strand berühmt ist. Die Verwaltungsgebiete sind wiederum in insgesamt 156 Stadtteile (zum Beispiel Ipanema) eingegliedert. Rio liegt an der Ostküste Brasiliens an der Guanabara-Bucht und somit am südatlantischen Ozean. Da in Rio de Janeiro die Uhren nie auf Sommerzeit umgestellt werden, ist der Zeitunterschied zu Deutschland halbjährig minus drei beziehungsweise minus vier Stunden.

Reiseempfehlung
Rio de Janeiro liegt südlich des Äquators, daher sind die Jahreszeiten anders als in Deutschland. Weihnachten liegt hier also in den Sommermonaten. Allerdings befindet sich Rio im subtropischen Klima, somit ist es ganzjährig warm bis heiß bei 26 Grad Jahresdurchschnittstemperatur. Von Dezember bis April fallen über 150 Millimeter Niederschlag pro Tag bei neun bis 13 Regentagen monatlich. Gleichzeitig sind dies die heißesten Monate bei 28 bis 30 Grad. Diese regnerischen, heißen Sommermonate sollte man bei der Sprachreise-Planung somit eher vermeiden. Die regenärmsten Monate zwischen Juni und August stellen den brasilianischen Winter dar, wobei auch hier die Temperaturen an vielen Tagen noch 25 Grad erreichen können.

Kriminalität
Sprachschüler wollen ihre Zeit in Rio de Janeiro genießen, aber sollten dabei nicht vergessen, dass die Stadt eine sehr hohe Kriminalitätsrate hat. Daher empfiehlt es sich, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr allein durch die Straßen zu laufen. Große Geldmengen oder Schmuck sollte man möglichst nicht mit sich herumtragen. Die Armenviertel der Stadt sollten in jedem Fall stets vermieden werden. Im Zweifelsfall ist es immer empfehlenswert, ein Taxi zu rufen oder bei Freunden zu bleiben, anstatt sich allein auf den Nachhauseweg zu machen.

Infrastruktur und Verkehr
Am Flughafen und in der Stadt gibt es mehrere Autovermietungen, die mit interessanten Angeboten für Mietwagen locken. Sich einen Mietwagen zu nehmen, ist günstig möglich, aber nicht unbedingt zu empfehlen: Zum einen ist der Fahrstil der Cariocas, der Bewohner Rios, sehr rabiat. Zum anderen kommt es nicht allzu selten zu Überfällen von Autofahrern, zum Beispiel an roten Ampeln. Das Netz öffentlicher Verkehrsmitteln ist mit zwei U-Bahn-Linien und zahlreichen Bussen gut ausgebaut, sodass es während einer Sprachreise kein Problem geben sollte, die Stadt zu erkunden.

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Geschichte & Kultur

Rio de Janeiro ist eine historische Stadt. Bereits vor Entdeckung durch die Portugiesen waren indigene Volksstämme hier ansässig. Über die jahrhundertelange Geschichte hat sich Rio zu einer der größten pulsierenden Metropolen weltweit entwickelt.

Entdeckt wurde Rio de Janeiro am 1. Januar 1502 vom portugiesischen Seefahrer Gaspar de Lemos, der in die Guanabara-Bucht segelte. Die bereits ansässigen Tupí-Indianer wurden größtenteils vertrieben. Ab 1555 errichteten die Franzosen hier eine Siedlung, bis sie zwölf Jahre später von den Portugiesen unter Führung des brasilianischen Gouverneurs Estácio de Sá zum Verlassen der Region gezwungen wurden. Zu dieser Zeit war Brasilien bereits portugiesische Kolonie.

Zuckerrohr und Gold
In den folgenden Jahrhunderten war Zuckerrohr die wichtigste Ressource, von deren Anbau und Export Rio lebte. Ab dem 18. Jahrhundert wurde Rio aufgrund der Hafenlage zu einem der wichtigsten portugiesischen Stützpunkte in Brasilien. Nach der Entdeckung von Gold brachte der folgende Goldrausch der Stadt zusätzlichen Prestige, wodurch sie 1763 zum Sitz des Vizekönigs erklärt wurde.

Als im Jahr 1808 der portugiesische König Joao VI. vor den napoleonischen Truppen flüchten musste und nach Rio de Janeiro ging, wurde die Stadt somit zur Hauptstadt der portugiesischen Kolonialmacht. Sein Sohn, Pedro I., erklärte 1822 die Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal und sich selbst zum Kaiser.

Die Geschichte Rios ist auch Geschichte der Sklaverei
Trotz zunehmender wirtschaftlicher und politischer Bedeutung und der Ansiedlung des portugiesischen Adels entstand über die Jahrhunderte eine große soziale Ungleichheit in Rio de Janeiro. Zum einen stellten afrikanische Sklaven einen großen Bevölkerungsteil dar, zum anderen wurden hierdurch zahlreiche sogenannte Favelas (Slums, Armenviertel) errichtet, die ab dem 19. Jahrhundert einen beträchtlichen Teil der Stadtfläche ausmachten.

Die Sklaverei wurde schließlich im Jahr 1888 offiziell abgeschafft. In der Folge kam es zu Aufständen der Großgrundbesitzer und der Armee, die in einem Putsch des Militärs und der Flucht des brasilianischen Kaisers ins Exil kumulierten. In der ab 1889 ausgerufenen Republik war Rio de Janeiro die Hauptstadt, bis dieser Titel 1960 an Brasília überging.

Kultur und Traditionen im Rio de Janeiro von heute
Wer die Traditionen Rios näher erfahren möchte, dem sei das Nationalmuseum empfohlen. Gelegen ist es im Quinta de Boa Vista, einem historischen Park, der zu Residenzzeiten des Kaisers in Rio zu den Palastgärten zählte. Das Nationalmuseum selbst befindet sich sogar in dem Palastgebäude. Hier lässt sich also ein Stück brasilianischer Geschichte schnuppern. Im Museum befinden sich vor allem geschichtliche, ethnologische und archäologische Ausstellungsstücke. Wen es kulturell eher zu den Darbietungskünsten zieht, für den ist das Theatro Municipal der richtige Anlaufpunkt.

Das im Jahr 1905 erbaute Theater ist ein architektonisch beeindruckendes Gebäude, inspiriert von der Pariser Opéra de Garnier. Auch im Inneren ist es üppig und besonders prunkvoll ausgestattet. Das Theatro Municipal ist in ganz Brasilien eins der Top-Theater sowohl für Opern und Ballet als auch klassische Konzerte.

Sehenswertes & Erleben

Zuckerhut, Copacabana, Karneval – denkt man an Rio de Janeiro, so fallen einem automatisch diese Begriffe und wohl noch viele mehr ein. Für Sprachreisende gibt es in der Weltmetropole viel zu entdecken.

Der Zuckerhut, das „Wahrzeichen“ der Stadt, ist ein knapp 400 Meter hoher Felsen, der mittlerweile mit einer Seilbahn bequem „bestiegen“ werden kann. Von hier aus hat man zudem einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und die Guanabara-Bucht. In jedem Fall ist ein Ausflug auf den Zuckerhut lohnenswert. Ein weiterer Ausflug in die Natur bietet sich in den Tijuca-Nationalpark an. Auf fast 40 Quadratkilometern befinden sich mehrere Aussichtspunkte, Wanderwege, Höhlen und Wasserfälle. Zudem lassen sich hier eine Fülle an einheimischen Pflanzen- und Tierarten bestaunen. Innerhalb des Nationalparks befindet sich der Berg Corcovado (710 Meter hoch), auf dem sich wiederum die weltberühmte Christus-Statue Cristo Redentor, Christus der Erlöser, befindet.

Mit ihrem Sockel misst die Statue, die 1931 fertiggestellt wurde, 38 Meter Höhe. Das Jesus-Monument überblickt die gesamte Stadt vom Süden aus. Zu ihrem 75. Jahrestag wurde Cristo Redentor zu einem katholischen Wallfahrtsort geweiht.

Lifestyle in Rio de Janeiro – Copacabana und Ipanema
Wer eine Sprachreise in der brasilianischen Metropole verbringt, darf sich über viele Sonnentage und warmes Klima freuen. Da bieten es sich an, seine Freizeit am Strand zu verbringen. Als bekanntester Strand gilt ungeschlagen die Copacabana. Vor dem Panorama von zahlreichen Luxus-Hotel-Hochbauten befindet sich der breite, kilometerlange weiße Sandstrand. Ein besonders beliebter Anlaufpunkt ist die Copacabana für Touristen. Zu Silvester finden sich hier mehrere hundertausende Menschen ein und feiern den Jahreswechsel.

Ein weiterer bekannter Stadtteil inklusive Strand ist Ipanema. Ihm wurde sogar das bekannte Lied "The Girl from Ipanema" gewidmet. Wer auf seiner Sprachreise auf der Suche nach pulsierendem Nachtleben und exzellenten Shopping-Möglichkeiten, wird in Ipanema fündig werden: Der Stadtteil vereint einen ein Mix aus Bars und Boutiquen.

Fußball, Action – und natürlich Samba!
Wer in Rio de Janeiro eine Sprachreise macht, sollte es sich nicht entgehen lassen, die Begeisterung für Fußball in der Stadt zu erleben. Dies ist sowieso kaum möglich, da Fußball der Nationalsport Brasiliens ist – nicht umsonst waren die Brasilianer bisher fünfmal Fußball-Weltmeister. Rio de Janeiro beheimatet das größte Stadion Südamerikas, das Maracanã-Stadion mit einem Fassungsvermögen von 92.000 Menschen. Wer die Gelegenheit hat, hier ein Spiel mitzuerleben, sollte diese beim Schopfe ergreifen. Sprachreisende, die sich nicht so sehr für den Ballsport interessieren, können zahlreiche andere Aktivitäten mit ihrer Sprachreise kombinieren.

Neben Wandern in der gebirgigen Natur um die Stadt herum seien hier natürlich vor allem Wassersportarten wie Surfen erwähnt. Sollte die Sprachreise nach Rio in den Monat Februar fallen, wird man Zeuge eines der größten Spektakel der Welt: dem Karneval in Rio. Dieses Event findet jährlich statt und leitet die Fastenzeit ein. Offizieller Beginn ist der Freitag vor Aschermittwoch. Die Paraden der Samba-Tänzer und -Tänzerinnen in ihren farbig-prächtigen Kostümen ziehen jedes Jahr die Zuschauer auf den Tribünen und den Straßenrändern in ihren Bann.