Indigene amerikanische Sprachen: Das Sprachgebiet erstreckt sich von Grönland über Kanada, Alaska, die USA, Mittelamerika, die Karibik bis hin zu Gebieten in der Südhälfte Südamerikas. Eine Vielzahl der Sprachen dieser Sprachfamilie ist stark gefährdet oder bereits ausgestorben.

Es gibt keine einstimmigen Klassifikationen unter Linguisten, auch eine feste Sprachenanzahl ist nicht gegeben, die Zahlen schwanken stark. Feststeht, dass die übergeordneten Sprachfamilie mehrere Dutzend eindeutig festzulegende Sprachfamilien und zudem zahlreiche isolierte Sprachen umfasst. Eine relativ anerkannte Klassifikation sieht eine Gliederung in 16 untergeordnete Sprachgruppen vor.

Weitgehend einig ist sich die Wissenschaft heute aber darin, die Na-Dené- und eskimo-aleutischen Sprachen neben der indigene amerikanische Sprachen als eigene Sprachfamilien einzuordnen. Beispiele für heute noch aktive indigene amerikanische Sprachen sind Quechua mit schätzungsweise zehn Millionen Sprechern im südamerikanischen Andenraum und Guaraní mit rund vier bis fünf Millionen Sprechern in Paraguay und Teilen Brasiliens, Boliviens und Argentiniens.