Wer Frankreich erleben und die französische Sprache lernen möchte, ist in Paris genau richtig: Paris ist nicht nur formal das Zentrum Frankreichs, vielmehr bündelt sich hier seit Jahrhunderten das kulturelle, wirtschaftliche, politische und soziale Leben unseres Nachbarstaates. Dabei bietet Paris eine Brücke zwischen Historie und Moderne mit historischen Plätzen und Gebäuden und moderner Architektur. Selbstverständlich hat Paris alles zu bieten was eine moderne Großstadt ausmacht: unzählige Museen, historische Sehenswürdigkeiten, große Boulevards zum Flanieren, moderne Shoppingzentren und viele kleine, gemütliche Cafés, die zum Verweilen einladen. Ideal für eine Sprachreise.

Praktische Infos

In Frankreichs Hauptstadt Paris wohnen etwa 2,1 Millionen Einwohner und in der gesamten Metropolregion leben rund elf Millionen Menschen. Die Seine teilt Paris in das sogenannte rechte Ufer (rive droite) und das linke Ufer (rive gauche) und hat zwei Inseln, die Île de la Cité und die Île Saint-Louis. Paris ist in 20 Arrondissements, die Stadtbezirke, eingeteilt, welche sich wiederum in quartiers untergliedern. Um Paris herum läuft eine Ringautobahn, der boulevard périphérique. Außerhalb dieses Gürtels liegen die Vororte, die banlieue.

Vom Arc de Triomphe bis zum Zénith – unterwegs in Paris
Wer eine Sprachreise nach Paris unternimmt, wird an dem öffentlichen Verkehrssystem nicht vorbeikommen, wobei in Paris alles relativ dicht beieinander ist. Das Verkehrsnetz ist mit Métro, Bussen, RER und Trams gut ausgebaut. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 105,4 Quadratkilometern, was insgesamt weniger als zwölf Prozent von der Fläche Berlins ist. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten lassen sich also auch gut zu Fuß ablaufen. Ansonsten können Sprachreisende auch die Busse nutzen, um von A nach B zu kommen. Für eine touristische Route bietet sich eine Tour mit der Linie 63 an, die an vielen beliebten Orten vorbeikommt.

Wer sich etwas schneller fortbewegen will, der steigt in die Métro. Das Metrosystem ist einfach und unkompliziert und wer sich einmal ein grünes Ticket gezogen hat, kann theoretisch den ganzen Tag unter der Erde bleiben. Ein besonderes Highlight ist die Métrolinie 14, die sich fahrerlos durch die Stadt schlängelt. Noch schneller geht es mit den Linien der RER, den Vorstadtzügen, die eine Etage tiefer fahren und weniger Halte haben.

Tipp für Eilige
Wer die Métro nutzt, kann ganz einfach berechnen, wie lange er unterwegs sein wird: Es werden einfach die Métrohaltestellen gezählt und mal zwei genommen. Am Ende addiert man noch fünf und hat sogleich die Minuten, die die Fahrt inklusive Umsteigen dauern wird. So können Schüler auch nicht zu spät zur Sprachschule kommen!

Geschichte & Kultur

Frankreich war lange Zeiten zentralistische organisiert: Alles spielte sich in Paris ab, Entscheidungen wurden hier getroffen. Auch die großen geschichtlichen Umwälzungen gingen von Paris aus. Auf einer Sprachreise sind diese Spuren im Stadtbild zu sehen.

Die geschichtlichen Wurzeln der Seine-Metropole reichen weit zurück: im dritten Jahrhundert vor Christi entwickelte sich aus der keltischen Siedlung Lutetia des Stammes der Parisii, die auf der Seine-Insel lebten, eine Stadt. Diese Seine-Insel ist die heutige Île de la Cité. Im Mittelalter entstanden in Paris viele Sakralbauten wie der Palais de la Cité. Die Palastkapelle Sainte-Chapelle zeugt noch heute von vergangenen Zeiten.

Pariser Geschichte
In der Neuzeit erlebte Paris so manchen Krieg und in die Geschichte eingegangene Ereignisse: Die Hugenottenkriege gipfelten 1572 in der Bartholomäusnacht, in der Tausende Hugenotten ihren Tod fanden. 1789 brach schließlich die Französische Revolution aus, die zunächst zur Abschaffung der Monarchie führte, dann aber in der eine Schreckensherrschaft Robespierres und im Aufstieg Napoleons mündete.

Nach und nach wurde das Leben in Paris angenehmer und komfortabler: Neuzeitliche Errungenschaften wie Straßenbeleuchtungen und Wasserversorgung sowie der Bau von Krankenhäusern sorgten für immer mehr Bevölkerungszuwachs. Die Stadtmauern wurden abgetragen und neue Straßen erbaut, aus denen später die Grands Boulevards wurden.

Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte Paris seine belle époque, um dann von den Weltkriegen erschüttert zu werden. Einige Zeit später begannen in Paris die sogenannten Mai-Unruhen der 1968er, die zu Studentenrevolten und Massenstreiks führten. In jüngster Zeit haben jugendliche Ausschreitungen in der Pariser banlieue für Aufsehen gesorgt.

Pariser Top-Museen
Paris hat etliche Museen, deren Besuch sich immer lohnt. Kleine wie große Museen locken jährlich tausende Besucher an. Die Top 5 der großen Pariser Museen sind das Centre Georges Pompidou, das Musée du Louvre, das Musée d’Orsay, das Musée du Quai Branly und die Cité des Sciences et de l’Industrie – La Vilette. Daneben gibt es beispielweise zahlreiche kleinere Museen, die einzelnen Künstlern gewidmet sind wie Rodin, Picasso oder Monet. Außerdem gibt es auch eine abwechslungsreiche Galerieszene in Paris.

Les Grands Travaux de Paris
Unter den ‚Grands Travaux‘ versteht man die Bauvorhaben der französischen Staatsmänner, die stets suchten, sich ein Denkmal zu setzen. Man denke an den einstigen Großmarkt ‚Les Halles‘, ein Projekt von Charles de Gaulle, oder das Centre Georges Pompidou. Doch der größte Bauherr war François Mitterrand. Heute wie damals werden der Nutzen, die Kosten und die politische Bedeutung der Bauten kritisch betrachtet. Zu den Bauprojekten gehören die Arche de la Défense, ein moderner, futuristischer Kubus, der am Ende der Achse Triumphbogen – Louvre – Place de la Bastille steht. Am Place de la Bastille, wo zu Revolutionszeiten ein Gefängnis und die Guillotine standen, steht heute die Opéra Bastille, die trotz stets ausverkauftem Haus an so manchem Baumangel leidet.

Am Seine-Ufer befindet sich die große Bibliothek, die Bibliothèque Francois Mitterrand, die mit vier großen Türmen vier aufgeschlagene Bücher darstellen soll. Allerdings liegen auch hier Kosten und Nutzen weit auseinander. Einzig die Pyramiden des Louvre, die zunächst auf Ablehnung stießen als Mitterrand sie erbauen ließ, werden heute von den Parisern geliebt.

Sehenswertes & Entdecken

Louvre, Eiffelturm, Montmartre, Invalidendom, Champs-Elysées, große Boulevards und Kaufhäuser – das ist das Bild, das man von Paris kennt. Dabei gibt es abseits der Touristenpfade auch einiges zu entdecken und zu erleben. Eine Sprachreise kann der ideale Startschuss sein.

Die bunt gemischte Einwohnerschaft von Paris sorgt für multikulturelles Flair und viel Abwechslung: Märkte, Restaurants und landestypische Veranstaltungen geben Paris ein ganz eigenes Gesicht. In und um Montmartre und in Clignancourt wohnen viele Menschen afrikanischer Herkunft. Hier kann man mal ein gutes Couscous genießen, eine Wasserpfeife rauchen oder bei Tati shoppen. Tati ist ein Kaufhaus, das sich über mehrere Gebäude am Boulevard Rochechouart erstreckt und einkaufen zum kleinen Preis ermöglicht. An der Porte de Clignancourt findet am Wochenende auch immer ein Flohmarkt, der puce de Saint-Quen, statt.

Multikulti made in Paris
Ein weiteres Viertel, das einen ganz eigenen Kosmos in der Metropole Paris darstellt, ist das im ganz im Süden gelegene chinesische Viertel im 13. Arrondissement. Besonders bekannt ist das Kaufhaus der Tang Frères, in dem für europäische Augen und Geschmäcker so manch Kurioses angeboten wird. Es gibt von Lebensmitteln, über Kleidung bis hin zu Konsumgütern so ziemlich alles. Zudem laden viele Restaurants zu einem chinesischen Essen ein.

Im zehnten Arrondissement gibt es auch ein indisches Viertel, das sich ungefähr zwischen den Métrohaltestellen Strasbourg – Saint Denis und der Rue du Faubourg Saint-Denis befindet. Hier gibt es Lebensmittelgeschäfte, Kassettenläden und Restaurants. Die Passage de Brady gehört zu den bekannteren indisch-pakistanischen Adressen.

Mitten im Stadtzentrum liegt auch Paris‘ ältester Teil im vierten Arrondissement, das Marais. Das Marais ist seit dem 13. Jahrhundert das historische Zentrum der Pariser Juden. Hier steht auch die Synagoge, die seit ihrer Zerstörung und dem Wiederaufbau als Nationalmonument geschützt wird. Außerdem gibt es zahlreiche koschere Bäckereien und Restaurants, wo man allerlei leckere Dinge essen kann.

Paris morbid
Paris ist auch für seine zahlreichen Friedhöfe bekannt, auf denen viele bekannte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die Pariser Friedhöfe sind außerdem in der Regel sehr schön und laden auch zum Spazieren ein. Hier können gestresste Großstädter zur Ruhe kommen. Die bekanntesten Friedhöfe sind der Cimetière Père Lachaise mit den Gräbern von Jim Morrison, Edith Piaf, Oscar Wilde und Marcel Proust, der Cimetière de Montmartre mit den Gräbern von Heinrich Heine und Alexandre Dumas und der Cimetière de Montparnasse, auf dem Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir begraben sind.

Eine ganz andere Welt können Besucher und Sprachreisende in den Katakomben der Stadt erleben. Die einstigen Steinbrüche unterhalb der Stadt dienten der Versorgung mit Steinen, Gips und Ton für die überirdisch stattfindenden Baumaßnahmen. Als 1785 die Friedhöfe aufgrund von Überfüllung geschlossen wurden, wurden Gebeine exhumiert und in die Katakomben überführt. Der heute offiziell zu besichtigende Teil befindet sich im 14. Arrondissement, wo die Besucher aufgeschichtete Knochen und Schädel besichtigen können.