Eine Sprachreise nach Moskau bietet die Möglichkeit, in die reiche russische Kultur und Geschichte einzutauchen. Abseits der berühmten Sehenswürdigkeiten entdecken Sie das alltägliche Leben in dieser faszinierenden Metropole. Während Sie Ihre Russischkenntnisse verbessern, erleben Sie den Rhythmus der Stadt, interagieren mit Einheimischen und gewinnen ein tieferes Verständnis für die Facetten des städtischen und kulturellen Lebens in Russland.

Praktische informationen

Die Farbe Grün verbindet man normalerweise nicht mit Moskau, doch die Megametropole zeigt sich einwohnerfreundlich: Das Stadtbild von Moskau wird von neu entstandenen Parks mitgeprägt. Die Farbe Rot ist Vergangenheit, heute ist Moskau grün.

Moskau ist nicht unbedingt eine Schönheit. Klar, die Stadt hat auch schöne Ecken, aber Moskau ist vor allem für seine Gegensätze bekannt: Die bunten Zwiebeltürme schimmern in der Sonne und pflegen das Image von Altrussland. Zwei Straßen weiter brodelt urbanes Leben in postmodernen Gebäuden und zeigt das protzige Leben der „neuen Russen“. Arm und Reich, klassische russische Kultur und glamour-russischer Stil leben hier nebeneinander. Heute gehört Moskau zu den grünen Städten Russlands. Auch hier wird Wert auf Freizeitmöglichkeiten im Freien, Städteplanung und Umweltschutz gelegt. Unumstritten ist, dass Moskau das Zentrum Russlands ist.

Von Deutschland aus kann man Moskau optimal mit dem Flugzeug erreichen. Der internationale Flughafen Moskau-Scheremetjewo liegt 29 km nordwestlich vom Zentrum. Flughafenbusse fahren alle 20 Minuten vom zentralen Air Terminal in Moskau zum Flughafen. Die Fahrzeit zum Terminal für Inlandflüge beträgt 35 Minuten, zum internationalen Terminal 50 Minuten. Von Berlin über Warschau fahren auch Busse. Oder per Nachtzug ist Moskau ab Frankfurt / Oder auch erreichbar. Für alle sinnvoll, die sich im Zug auf ihre Sprachreise vorbereiten wollen.

In Moskau selbst ist die Infrasturktur ganz gut ausgebaut. Metro, Linienbusse oder Taxen befördern die Menschen in alle Richtungen. Wer während seiner Sprachreise viel Unternehmen will, besonders ausserhalb Moskaus, sollte sich ein Auto mieten. So ist man flexibler und schneller an seinem Ausflugsziel.

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Geschichte & Kultur

Wer eine Sprachreise nach Moskau macht, lernt nicht nur die Sprache, sondern auch die Geschichte. Die Geschichte Moskaus ist wie die die Straßen der Stadt: verwinkelt, schmuddelig aber auch malerisch. Die Geschichte Moskaus ist die Geschichte Russlands.

Der Deutsche sagt „Moskau“, der Brite „Moscow“ und der Russe, das letzte „a“ betonend, „Maskwa“. Trotz sprachlicher Differenzen sind sich alle einig: Moskau gibt es kein zweites Mal und auch diese Geschichte ist einzigartig. Heute ist es kaum vorstellbar, dass die Megacity einmal ein Dorf war. Davor war die Stadt sogar nur eine Siedlung von Jägern und Sammlern.Die slawischen Stämme Wjatitschi und Kriwitschi ließen sich dort nieder und bildeten somit den Kern der Urbevölkerung Moskaus. Als Stadt wurde Moskau erst im Jahr 1147 erstmals erwähnt.

Der erste Kreml
Im Jahr 1156 wird in Moskau die erste Befestigungsmauer aus Holz, der „Detinjez“, hochgezogen. Die hölzerne Befestigung wird 200 Jahre später erneuert und erweitert. Sie ist nun stabiler und erhält daher den Namen „Kreml“, was auf Deutsch „Burg“ heißt. Moskau hat sich zu dem Zeitpunkt zu einer wichtigen Handelsstadt entwickelt und sich auf das sechsfache ausgedehnt. Moskau konkurriert mit dem angrenzenden Fürstentum von Wladimir und Susdal.

Der zweite Kreml
Ende des 14. Jahrhunderts entsteht eine neue Stadt. Während Dmitrij Donskojs Herrschaft erhält die Stadt ein neues Gesicht. Baumeister des Zaren errichten einen neuen Kreml, diesmal aus Stein. Gleichzeitig werden Klöster gebaut. So entstanden binnen kürzester Zeit Wysokopetrowski (1380), Roschdestwenski (1386), Srtetenski (1397), Danilow (1382), Andronikow (1362) und Simonow (1379). Iwan der dritte wird zum Moskauer Großfürsten ernannt und das Moskauer Reich wird größer.

Iwan befreit die Städte Nowgorod, Twer, Wjatka und Perm von mongolisch-tatarischen Fremdherrschaft. Die Städte schießen sich Moskau an. Mit Iwan dem dritten an der Macht wird Moskau italienisch.

Iwan III.
Der Herrscher Iwan will seine Stadt, Moskau, verschönern und lädt italienische Architekten ein. So schuf zum Beispiel der italienische Architekt Fioravanti die Mariä-Entschlafens-Kathedrale (Uspenskij Sobor). Andere Italiener legen bei der Erzengel-Kathedrale und dem „Iwan der Große“-Glockenturm Hand an. Im Zuge der Verschönerung Moskaus werden der Rote Platz und Kitaj-Gorod zu Marktvierteln und der Kreml wird als eine der sichersten Festungen Europas angesehen.

Moskau wird das dritte Rom
Im Jahr 1453 wird Konstantinopel, das sogenannte zweite Rom erobert und damit wurde Moskau zum dritten Rom. Das glaubt zumindest die orthodoxe Kirche. Die Geschichte Roms wird nun in Moskau fortgesetzt, klar das der Großfürst Wasili III nichts gegen diese Theorie einzuwenden hatte. Anlässlich der Geburt seines Sohnes Iwan IV., der als „der Schreckliche“ in die Geschichte eingehen sollte, lässt Wasili III. in Kolomenskoje die Christi-Himmelfahrts-Kirche errichten. Im Jahr 1547 besteigt Iwan IV. den Thron und wird somit der erste „Cäser“ Russlands. Die Theorie vom 3. Rom setzt voraus, dass von nun an alle russischen Monarchen als Cäsaren, also Imperatoren, bezeichnet werden müssen. Iwan IV. ist demnach der erste Zar Russlands. Zar ist die russische Bezeichnung für Cäsar, also Kaiser.

Der zweite Zar: Peter der Große
Mit Peter dem Großen an der Macht soll Moskau zur Provinz werden. Zar Peter der Große herrschte ab 1689 über das Russisches Reich. Der Reformer beschließt 1703, eine neue Hauptstadt zu erichten: Sankt Petersburg. Der gesamt russische Hof mit Verwaltungsapparat zieht dorthin. Im Jahr 1712 ist das „Fenster zum Europa“ fertig. In Moskau stoppen alle Bauvorhaben. Jetzt wird in Stankt Petersburg investiert.

Oktoberrevolution
Am 7. November 1917 stürmen die Bolschewiki den Winter-Palais in Sankt Petersburg und rufen die Räterepublik aus. Damit nimmt die 75 Jahre lang anhaltende Sowjetmacht in Russland ihren Anfang.In Moskau versuchen zarentreue Offiziere vergebens, den Kreml zu halten. Bereits am 16. November kontrollieren Einheiten der „Roten Garde“ die Stadt. Im Jahr 1918 wird Moskau wieder Hauptstadt.Am 11. März 1918 wird Moskau auf Anweisung Lenins wieder Hauptstadt, dieses Mal die der Sowjetunion. Die Lenin-Regierung zieht in den Kreml, Banken und Privatunternehmen werden verstaatlicht. Ländereien- und Fabrikenbesitzer, meist adliger Herkunft, fliehen ins Ausland. Trotz Revolution und Bürgerkrieg wächst die Einwohnerzahl Moskaus. Viele neu gegründete Ministerien – jetzt „Kommissariate“ genannt – brauchen Personal. Die Arbeiterklasse erfährt, was eine Gemeinschaftswohnung ist.

Zerfall und Wachstum
Der Krieg erschöpft die Sowjetunion. Dennoch träumen viele unter Stalin weiter von einer kommunistischen Metropole. Im Jahr 1991 wurde die Sowjetunion nach 74 Jahren endgültig aufgelöst. Moskau wird wieder Hauptstadt: Hauptstadt der Russischen Föderation.Eine schwere Zeit bricht nun in Russland an: Reformen, Privatisierung, Massenarmut, Oligarchen, Tschetschenienkrieg. Neuordnungen betreffen auch Moskau. Das Stadtgebiet wird nach Verwaltungsbezirken und Präfekturen aufgeteilt. Die Stadt wird zentraler, als je zuvor. Hier wird Russlands Politik gemacht.Unter neuen Politikern entwickelt sich ein Renovierungsboom, besonders in Moskau. Nach dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht" wird gebaut. Historische Gebäude weichen modernen Banken, Großunternehmen und Hotels. Moskau wird zur Megametropole mit Gegensätzen: Straßenkinder zwischen Glanz und Glamour.

Sehenswertes & Erleben

Moskau, die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten glänzt: Neue Parkanlagen, moderne Gebäude, reiche Menschen. Moskau ist älter und russischer als Sankt Petersburg. Geht nicht gibt’s nicht. Nicht in Moskau.

Während einer Sprachreise nach Moskau sollte man die Megacity auch zu Fuß erkunden. Der Mittelpunkt der Stadt ist der Rote Platz mit Kreml. Ein Orientierungspunkt, der nützlich sein kann. Der Rote Platz ist nicht nur als Orientierungsplatz gut geeignet, sondern auch als Platz der Sehenswürdigkeiten: Rund um den Roten Platz befinden sich zahlreiche russische Sensationen. Die Südseite vom Roten wird von der mehr als zwei Kilometer langen roten Kremlmauer umrahmt. Dahinter befinden sich Kirchen und Paläste. Den Kremlpalast an sich kann man auch gar nicht übersehen. Er galt als Zarensitz bis ins 18. Jahrhundert. Die größte Kirche auf dem Kreml-Areal ist die Maria-Himmelfahrt-Kathedrale aus dem 15. Jahrhundert, sehenswert wegen ihrer schönen, alten russischen Ikonen, sowie den typischen fünf goldenen Kuppeln.

Die wohl bekannteste russische Kirche steht nicht weit vom Roten Platz. Genauer gesagt am Ende. Die Basilikus Kathedrale erleuchtet mit ihren bunten Zwiebeltürmen in der Sonne und ist schon von weitem zu erkennen. Iwan der Schreckliche ließ die Kathedrale im 16. Jahrhundert errichten.

Eine weitere Sehenswürdigkeit am Roten Platz ist das Lenin-Mausoleum vor der Kreml-Mauer. Dort steht auch die Tretjakow-Galerie, in der man die berühmten russischen Kunstwerke bewundern kann. Bei so viel Kultur sollte etwas ganz anderes im Besichtigungsprogramm nicht fehlen: das berühmte Kaufhaus GUM. Es befindet sich an der Ostseite des Roten Platzes, erkennbar an seiner Jugendstil–Fassade. Der Rote Platz allein ist doch nicht Moskau, trotz vielen Sehenswürdigkeiten. Moskau besitzt Künstlerviertel, das Arbat, das Puschkin Museum und auch den Gorki Park.

Im Gorki Park, am Fluss Moskwa erfährt man am meisten über Moskau und die Moskauer. Hier treffen sich die Moskauer, spazieren im Park, genießen ihre Kaffees oder nehmen eine Auszeit in einigen der vielen Bistros dort. Wie so viele Metropolen hat auch Moskau ein Riesenrad. Im Winter findet regelmäßig im Gorki Park am Riesenrad der Wettbewerb der Eisschnitzer statt. Während einer Sprachreise nach Moskau kann man also neben Vodka und Kaviar so einiges erleben.