In Jozy, das ist der Spitzname von Johannesburg, kann man neben afrikanischen Sprachen auch das sogenannte Oxford-Englisch lernen. Bei einer Sprachreise nach Johannesburg lernt man eine fremde Sprache und die Kultur hautnah kennen.
Viele Sprachschulen bieten Sprachreisen nach Südafrika an. Klar, die Beach- und Urlaubsstadt Kapstadt steht dabei an erster Stelle, doch Johannesburg ist knapp dahinter und kann viel Kultur sowie afrikanische Abenteuer bieten. Johannesburg hat einen besonderen Reiz und viele Sprachschulen wie beispielsweise GLS-Sprachreisen bieten gleich intensives Fremdsprachentraining oder High School Aufenthalte an.

Praktische Informationen

Anreise
Von Frankfurt und Düsseldorf fliegen Maschinen direkt nach Johannesburg. Der internationale Flughafen ist der größte Südafrikas und gleichzeitig auch der größte des afrikanischen Kontinents. Er wurde am 27. Oktober 2006 in OR Tambo International Airport umgetauft, nach dem Mitbegründer und früheren Präsidenten der Anti-Apartheidsbewegung ANC. Bis zum Jahr 2015 soll er ausgebaut werden und jährlich bis zu 24 Millionen Passagiere befördern. Aktuell wird an einem neuen zentralen Terminal gebaut. Vom Flughafen lässt man sich am besten abholen oder nutzt die Shuttlebusse zur Sprachschule. Taxis und Autovermietungen stehen auch zum weiteren Transport bereit.

Infrastruktur
Das öffentliche Verkehrssystem ist in Johannesburg bei weitem nicht so gut ausgebaut wie in Kapstadt, es existiert quasi nicht. Die einheimische Bevölkerung nutzt die Minibusse, VW-Busse, die als günstige Sammeltaxis eingesetzt werden und meist überfüllt sind. Am Tag sind diese Busse nicht unbedingt gefährlich, vor Langfingern sollte man sich jedoch in acht nehmen. Aber auch die Minibuss-Strecken sind bei weitem nicht so ausgebaut wie in Kapstadt. Johannesburg ist eben eine typische afrikanische Großstadt und jeder, der ein Auto hat, fährt damit.

Sprachschüler in Johannesburg sollten sich für die Zeit ihres Aufenthaltes ein Auto mieten oder sich einen zuverlässigen Taxifahrer raussuchen. Fußgänger gibt es wenige. In den letzten Jahren wurde sehr viel für die Sicherheit der Stadt und die Minimierung der Kriminalität getan, aber Vorsicht ist stets geboten. Nirgendwo in Südafrika die Kriminalität so hoch ist wie in Johannesburg. Darum sollte man immer besonders Umsichtig sein und auch das Zentrum nur in Begleitung oder einer Gruppe besuchen. Auf Touren durch die Stadt ist ein Taxi oder eine organisierte Stadtführung am besten.

Die Stadt
Johannesburg hat kein eigentliches Stadtzentrum, sondern viele Zentren in den einzelnen Stadtvierteln. Alle Zentren bestehen meist aus einem riesigen Shoppinggebäude mit angebauter Amüsiermeile (diese Komplexe sind teileweise so große wie eigene Stadtteile). Parkhäuser, Sicherheitspersonal, Taxistände, Theater, Kinos, Bars, Clubs – alles ist dort vorhanden was man braucht. Wer den strahlenden Sonnenschein unter der südafrikanischen Sonne doch schlendernd auf den Straßen genießen möchte, sollte dies ausschließlich am Tag tun.

Ausflüge
Ausflüge ins Umland oder in den Krüger-National-Park bieten private Busgesellschaften an. Diese sind sehr sicher und zuverlässig.

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Geschichte und Kultur

Johannesburg, auf Zulu eGoli („die goldene Stelle“) oder umgangssprachlich oft Joburg oder Jozy genannt, liegt in der Provinz Gauteng in Südafrika. Die Gründung lässt sich auf die vor rund 100 Jahren gefundenen Goldressourcen zurückführen.

Dort, wo heute das industrielle und wirtschaftliche Zentrum Südafrikas liegt, war bis vor etwa 100 Jahren noch eine unberührte Savannenlandschaft. Wilde Tiere und einige Stämme lebten dort ganz friedlich. Das Jahr 1886 ist für Johannesburgs Geschichte entscheidend: Die ersten Goldfunde wurden entdeckt. Diese Nachricht verbreitete sich wie Lauffeuer und das Land erlebt einen ungeahnten Goldrausch. Die Regierung schickte zwei Bevollmächtigte in das Gebiet, die dort eine kleine Ortschaft gründeten. Die beiden damaligen Staatsbeamten Johann Rissik und Christiaan Johannes Joubert benannten die Ortschaft nach ihrer beider Vornamen „Johannesburg“.

Innerhalb weniger Jahre erlebte die Goldgrube einen Zuwachs und Johannesburg zählte schon 100.000 Einwohner und die Minenwerke beschäftigten 75.000 Arbeiter. Kapstadt hingegen existierte schon 243 Jahre und hatte erst 500 Einwohner. Für die Arbeit in den Minen wurden Schwarze zwangsverpflichtet. Die Männer wurden für mindestens ein Jahr zur Arbeit in den Minen abkommandiert. Die Männer mussten getrennt von ihren Familien leben unter oft sehr unmenschlichen Bedingungen. Die Minenarbeiter hausten in Baracken um die Goldmine herum. Um psychisch nicht völlig durchzudrehen und um ihre Kultur aufrecht zu erhalten, führten viele Minenarbeiter traditionelle Tänze auf. Im Laufe der Jahre wurden diese Aufführungen der Minentänzer auch für viele Weiße Bestandteil ihrer Wochenend-Vergnügungen in Johannesburg.

Es stellte sich heraus, dass in Johannesburg das größte Goldvorkommen weltweit war. Die Entdeckung zog natürlich viele Glücksritter aus aller Welt an, vor allem aber Goldgräber aus Holland und England. Viele tausende Arbeiter, auch die Buren aus der Kapkolonie, kamen nun nach Johannesburg, um nach Gold zu graben. Heute kann man in Gold Reef City einen Einblick in die Arbeit in den früheren Goldminen zu bekommen. Gold Reef City ist ein Museum und Vergnügungspark in Johannesburg. Nebenan befindet sich gleich das Apartheid Museum.

Entwicklung
Schon früh installierte die südafrikanische Regierung ein Rassensystem. 1910 wurde die Bevölkerung der Goldgräber-Siedlung gezwungen in nach Rassen getrennte Gebiete zu ziehen, die zuvor von der weißen Regierung oft willkürlich festgelegt wurden. Die nicht-weiße Bevölkerung arbeitete hauptsächlich in den Goldminen, und ihnen wurde qualifizierte Arbeit untersagt. Barackensiedlungen entstanden, die bis heute vorhanden sind: Die Townships. Das bekannteste Township von Johannesburg ist Soweto (kurz für: South Western Township).

Hier lebte auch Nelson Mandela und sein Haus kann in der Vilakazi Straße in Soweto besucht werden. Trotz dieser radikalen Trennungspolitik war beispielsweise der Stadtteil Sophiatown zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein lebendiges Musiker-Viertel der Stadt, in dem die verschiedenen Hautfarben mehr oder weniger friedlich nebeneinander lebten. In anderen Stadtgebieten ging es weniger friedlich zu. Unruhen, rassenfeindliche Auseinandersetzungen und viele Tote gehörten beinahe zu Johannesburg wie die Goldmine.

Seitdem die Apartheid im Jahr 1990 abgeschafft wurde, wurden die Diskriminierungsgesetze offiziell abgeschafft. Die von Schwarzen bewohnten Townships wurden seither mehr oder weniger in die Stadt integriert, zumindest wird Johannesburg mit vielfältigen Entwicklungsmaßnahmen erneuert. Viele Vororte werden heute wieder von Menschen verschiedener Hautfarben bewohnt. Die krassen Gegensätze sind im Stadtbild nach wie vor vorhanden, aber jetzt ist nicht mehr die Hautfarbe das entscheidende Kriterium, sondern, wie in vielen Großstädten, der Unterschied zwischen arm und reich.

die Situation heute
Der Großraum Johannesburg hat heute immer noch mit einer hohen Kriminalitätsrate zu kämpfen. Im Jahr 1998 erhielt die Stadt sogar den Titel „Gefährlichste Stadt der Welt“. Als Folge war die Innenstadt nach der Apartheit von leeren Hotels und Bürogebäuden dominiert, da viele weiße Bewohner und Firmen das Stadtzentrum aus Sicherheitsgründen verlassen haben und in die nördlichen Vororte gezogen sind.

Heute ist das zwischen Johannesburg und Pretoria liegende Midrand das Hauptzentrum für viele internationale Firmen. Das Zentrum der südafrikanischen Finanzbranche befindet sich in Sandton nördlich des Stadtzentrums.

Sehenswertes und Erleben

Johannesburg ist eine etwas besondere Stadt, denn sie ist weder ein typisches Touristenziel noch hat Jo‘burg Schönheit gepachtet. Dennoch: Johannesburg hat seine Reize. Kultur und Sprache können perfekt gelernt werden und einen guten Überblick über die Stadt kann man sich im Carlton Center verschaffen.

Das Carlton Shopping Center steht in mitten von Johannesburg. Ganz oben im 14. Stock hat einen perfekten Ausblick und Überblick über die Stadt. Es ist das höchste Gebäude Afrikas und ein perfekter Orientierungspunkt für alle Besucher, die die neuen und alten Teile der Metropole vergleichen wollen. Selbst die Umgebung Jo’burgs kann vom Carlton Center aus überblicken: Die Minenhalden sind heute noch erkennbar und sind charakteristisch für die Stadt.

Der Vergnügungspark und das Museum Gold Reef City zeigt die exakte Nachbildung Johannesburgs im Jahre 1900. Es gibt eingerichtete Minenarbeiterhäuser und ein Museum, welches Kleidung und Spielzeug aus der damaligen Zeit ausstellt. Um den gesamten Park fährt ein Zug, der natürlich auch an Souvenir-Shops anhält. Man kann sogar die Original-Goldmine besichtigen, indem man mit einem Lift unter Tage (220 m) fährt. Im Kasino nebenan man den großen Gewinn wagen.

Nur einen Steinwurf von der Gold Reef City entfernt befindet sich das Apartheid Museum, wahrscheinlich das größte in Südafrika. Die Geschichte Südafrikas wird hier ausführlich dargestellt. Wer sich dafür interessiert, sollte einen halben Tag für das Museum einplanen.

Historisches
Die Entwicklung der Menschheit und damit der Beginn der Menschheit sollen bei Johannesburg ihren Ursprung haben. In den Sterkfontein-Höhlen, im unmittelbaren Umland von Jo’burg, wurde das etwa 3,3 Millionen Jahre alte Skelett eines Vorzeitmenschen gefunden. Das Alter ist lediglich geschätzt. Das Skelett soll eine Frau gewesen sein, die von Dr. Robert Broom entdeckt wurde. Er beschrieb die Sterkfontein-Höhlen als die anthropologische Schatztruhe der Welt. Die Höhlen bestehen aus einer Reihe von Hohlräumen mit vielen Stalaktiten, Stalagmiten und einem riesigen unterirdischen See. Cradle of the Humankind ist etwa einen Tagesausflug von Jo'burg entfernt.

Nur 1,5 Kilometer von den Sterkfontein Höhlen entfernt liegt Swartkrans. Hier befinden sich Fossilien zweier Vorzeitmenschen-Arten, Paranthropus robustus und Homo ergaster. Laut Experten lebte Letzterer vor etwa 1,5 - 2 Millionen Jahren in den Höhlen von Swartkrans und wird nach heutigem Wissen als direkter Vorfahre vom Homo sapiens angesehen. In Swartkrans kann man nicht nur Fossilien, sondern auch Stein- und Knochenwerkzeige besichtigen.
In Südafrika befinden sich 40 Prozent der menschlichen Fossilien weltweit und seit 1936 wurden hier einige der wichtigsten paläoanthropologischen Funde gemacht, die wesentlich zum Verständnis der Herkunft und frühen Evolutionsgeschichte des Menschen beigetragen haben.

Ausgehen & Feiern
Trotz erhöhter Vorsichtsmaßnahmen wird in Jo‘burg ordentlich gefeiert – man muss nur wissen wo. Im berühmten Viertel Sophiatown befinden sich traditionelle Jazz-Bars mit erstklassigem Jazz. In Newtown, ein riesiger abgesicherter Platz, befinden sich neben Jazz-Bars auch hippe Restaurants, Museen und kleinere Märkte. Hier kann gebummelt, geschlemmt und gefeiert werden.

Wer es locker und jugendlich mag, kann nach Melville fahren. Ein kleines Stadtviertel, bestehend aus einer Hauptstraße und vier oder fünf Nebenstraßen, das genauso wie London oder andere Metropolen pulsiert. Neben Bars und Restaurants befinden sich hier auch die angesagten Clubs. Von Live-Musik über Jazz, Pop, Rock und Electronic, gibts hier für jeden Geschmack etwas – der Kiez von Jo‘burg. Vorteil für Sprachschüler: In Melville sind viele Studenten unterwegs.

Wer in edlen Clubs ausgehen möchte, sollte nach Sandton fahren. Dort glitzern die Gebäude vor geputzen Fenstern – so auch die Outfits der Partylöwen.

Ein Highlight ist eine ausgelassene Kneipen-Tour nach Soweto. In den sogenannten Shebeens tanzen die Leute auf den Tischen, das Bier wird herumgereicht und jeder trägt – sei es tänzerisch oder musikalisch (ob gut oder schlecht ist eigentlich egal) – zur guten Stimmung etwas bei.